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Gesetzliche Krankenversicherung: Seehofer auf Abstand zur Bürgerversicherung
Der stellvertretende CSU-Vorsitzende erklärte, die CSU sei offenbar zu einer Reform bereit, die eine soziale Fortentwicklung innerhalb der GKV gewährleiste – auch wenn sie sich gegen eine Bürgerversicherung ausgesprochen habe. Dies akzeptiere er. Vor allem komme es ihm darauf an, dass der soziale Ausgleich zwischen stark und schwach, gesund und krank sowie jung und alt aufrecht erhalten bleibe, so Seehofer.
Das geplante CSU-Reformkonzept für das Gesundheitswesen sieht nach Angaben Seehofers unter anderem vor, den Arbeitgeberbeitrag einzufrieren und den marktwirtschaftlichen Wettbewerb bei Apothekern, Ärzten und Krankenhäusern zu stärken. Die CSU wolle zudem, dass die Versicherten mehr als bisher bei ihren Versicherungskonditionen mitbestimmen können.
Kritik am CDU-Modell bleibt bestehen
Das Kopfpauschalenmodell der CDU widerstrebt Seehofer nach wie vor. Auf einer Diskussionsveranstaltung des Handelsblatt-Gesundheitskongresses "Health" am 24. November in Berlin kritisierte er das Vorhaben der Schwesterpartei, den sozialen Ausgleich beim Kopfpauschalensystem – und ebenso beim Kinderbonus bei der Rente – über das Steuersystem finanzieren zu wollen. Eine Antwort, wie dies geschehen solle, gebe es nicht.
Zuspruch von der FDP
Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Dieter Thomae begrüßte das Umschwenken Seehofers: "Endlich scheint auch bei Herrn Seehofer die Vernunft zu siegen". Statt für eine Zwangsversicherung für alle zu plädieren, spreche sich der CSU-Sozialexperte nun für lang bekannte Forderungen der FDP aus, "ein erster Schritt in die richtige Richtung", so Thomae. Er fügte hinzu, dass Voraussetzung für den Systemwechsel eine solide Steuerreform sei, um das für jeden zur Verfügung stehende Einkommen zu erhöhen.
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