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Novartis: Gedämpfter Optimismus
Für den Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Novartis Deutschland GmbH, Silvio Gabriel, lagen die Gründe für diese Entwicklung klar auf der Hand: auch für ein Unternehmen wie Novartis ist ein Zwangsrabatt von 6% keine Kleinigkeit. Dieser erzwungene Preisnachlass belief sich im vergangenen Jahr auf 30,2 Mio. Euro (Pharma) plus 800 000 Euro (OTC).
Im Jahr 2004 rechnet die Pharmasparte mit einer Umsatzeinbuße von über 80 Mio. Euro. "Die Rahmenbedingungen für die Pharmaindustrie in Deutschland haben sich durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz weiter verschlechtert. Besonders der Herstellerabgaberabatt von 6% in 2003 bzw. 16% in 2004 belastet die forschenden Arzneimittelhersteller schwer. Durch diese innovationsfeindliche Abgabe verliert der Pharmastandort Deutschland im internationalen Vergleich weiter an Attraktivität", so Silvio Gabriel.
Trotzdem wurde die Mitarbeiterzahl im vergangenen Geschäftsjahr um 3,5% auf 4421 Vollzeitbeschäftigte erhöht, und der Relaunch von Sandoz als Dachmarke für die Generikalinie erfolgreich vorbereitet. Vor diesem Hintergrund ist es laut Novartis ein beachtlicher Erfolg, dass der Umsatz fast auf Vorjahresniveau gehalten werden konnte.
Pharma Highlights
Diovan®/CoDiovan® (Valsartan) konnte sich als Marktführer unter den Angiotensin-II-Antagonisten etablieren; die 2003 publizierte VALIANT-Studie mit fast 15 000 Patienten war die größte Langzeitstudie ihrer Art auf dem Herz-Kreislauf-Sektor und dürfte die Marktposition weiter stärken. Im Bereich Onkologie fand die MA17-Studie besondere Beachtung: Letrozol (Femara®) eröffnete neue Perspektiven für Brustkrebspatientinnen nach abgeschlossener Tamoxifen-Therapie.
Frauen im Letrozol-Kollektiv hatten bessere Überlebenschancen, weshalb diese Studie vorzeitig beendet wurde. Weiterhin konnte über ein ungewöhnliches Wachstum (85%) bei Glicev® (Imatinib) berichtet werden, das aufgrund der Indikationserweiterung nun auch bei Patienten mit neu diagnostizierter chronischer myeloischer Leukämie zugelassen ist.
Generikamarke Sandoz
Für Sandoz Pharmaceuticals (ehemals Azupharma) war das Jahr 2003 geprägt durch die Umfirmierung und Eingliederung der Produkte unter die Marke Sandoz. Diese Generika sind seit Januar 2004 auf dem deutschen Markt präsent. Beim Ausbau der OTC-Linie konnte man auf Marken wie Voltaren®, Nicotinell®, Fenistil® oder Lamisil®. vertrauen.
Das Spektrum der Voltaren®-Präparate wurde durch zwei Neueinführungen erweitert: das Voltaren® Wirkstoffpflaster und Voltaren® Dolo12,5 mg, das ab Januar 2004 erhältlich ist. Mit einem erweiterten Angebot an OTC-Produkten will der Konzern dem Trend gerecht werden, dass mehr als die Hälfte der deutschen Verbraucher bei kleineren Beschwerden nicht erst zum Arzt, sondern gleich in die Apotheke gehen.
Erfreulich verlief auch die Entwicklung bei CIBA Vision: Man konnte nicht nur die Marktführerschaft im Gesamtmarkt Kontaktlinsen und Pflegemittel verteidigen, sondern durch ein zweistelliges Umsatzwachstum bei den Kontaktlinsen weitere Marktanteile gewinnen. Focus® Dailies® sind heute die Nr.1 bei den Ein-Tages-Kontaktlinsen.
Perspektiven
Die hohen Investitionen in die Forschung und Entwicklung zahlten sich aus: So wurden nicht nur mehrere innovative Medikamente eingeführt, sondern man verfügt bei Novartis auch über eine reichhaltige Entwicklungspipeline. Von 78 Präparaten befinden sich momentan 63 in der Phase II oder III der klinischen Entwicklung oder bereits in der Zulassung.
Der Konzernumsatz ist um 19% auf 24,9 Milliarden US Dollar gestiegen. Der Pharmaumsatz und der Umsatz von Consumer Health erhöhten sich um 16% bzw. 24% auf 16 Milliarden bzw. 8,8 Milliarden US Dollar. Der Reingewinn erreichte mit 5 Milliarden US Dollar ein Rekordniveau.
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