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DAZ aktuell
ABDA-Finanzstruktur transparent gemacht
Aus finanzieller Perspektive sei die ABDA ohne ihre Beteiligungen nicht denkbar, meinte Schmitt. Allerdings seien dies nicht 23 Beteiligungen an zum Teil sehr ertragreichen Unternehmen, wie auf manchen Internetseiten behauptet wird. Vielmehr sei die ABDA zu jeweils 100% an der Verwaltungsgesellschaft Deutscher Apotheker (VGDA), an der Werbe- und Vertriebsgesellschaft (WuV) und am Govi-Verlag und zu einem Drittel an der Informationsstelle für Arzneispezialitäten (IfA) beteiligt. Die VGDA und der Govi-Verlag halten ihrerseits jeweils 50%ige Beteiligungen an der Versicherungsvermittlung für Apotheker (VfA)
Vorteile bei der Verwaltung...
Die zum Teil seit Jahrzehnten bestehenden Beteiligungen haben sich Schmitt zufolge auch nach gerichtlicher Überprüfung als kammerrechtlich zulässig erwiesen. Die Aufgaben würden nicht direkt bei Kammern und Verbänden angesiedelt, um die steuerliche Behandlung und das wirtschaftliche Risiko auszulagern. Die konsolidierte ABDA-Bilanz entstehe aus den Bilanzen des Vereins, der steuerpflichtigen Wirtschaftsbetriebe und der nicht steuerpflichtigen Vermögensverwaltung. Die gesamte Verwaltung der ABDA, diverser Stiftungen der Apothekerschaft und aller ihrer wirtschaftlichen Tätigkeiten werde von der VGDA wahrgenommen, was große Synergien biete. Dort werden die Kosten für die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche erfasst. Alle nicht im Haushalt beschlossenen Ausgaben über 10.000 Euro bedürfen eines Beschlusses des geschäftsführenden Vorstands.
...und bei der Steuer
Diese Konstruktion hat sich nach Darstellung von Schmitt als steuerlich sehr günstig erwiesen. So habe sich aufgrund spezieller Steuergesetze im Jahr 2001 die Möglichkeit zur Verrechnung einer Steuergutschrift beim Erwerb des Apothekerhauses in Berlin ergeben, die ansonsten verfallen wäre. So sei mindestens ein Viertel des Kaufpreises von 42,5 Mio. DM finanziert worden. Der weitere Kaufpreis stamme überwiegend aus Ausschüttungen der Tochtergesellschaften, ein kleiner Teil werde weiterhin sehr günstig über die Deutsche Apotheker- und Ärztebank finanziert. Beitragsmittel seien dagegen nicht in den Hauskauf geflossen.
Aus dem Kreis der Delegierten wurde eingewendet, die Ausschüttungen der Töchter seien möglicherweise durch überteuerte Leistungen für die Apotheker erwirtschaftet worden. Dagegen führte Schmitt an, es erweise sich jetzt und künftig als sehr günstig für die Apotheker, dass die ABDA mietfrei arbeite. Für das Objekt selbst hätten die schnelle Verfügbarkeit und die bestehende Einrichtung gesprochen. Auf Nachfrage erläuterte er, dass die ABDA auf absehbare Zeit nicht über ausreichende Finanzmittel verfügen werde, um einen weiteren ähnlichen Hauskauf, beispielsweise in Brüssel, tätigen zu können.
Einen Bericht über die übrigen Inhalte der Kammerversammlung finden Sie auf Seite 98.
Beteiligungen der ABDA
zu 100 Prozent an:
■ Verwaltungsgesellschaft Deut- scher Apotheker (VGDA)
■ Werbe- und Vertriebsgesell- schaft (WuV)
■ Govi-Verlag
(VGDA und Govi sind ihrerseits je zu 50 Prozent an der Versiche- rungsvermittlung für Apotheker beteiligt)
zu einem Drittel an:
■ Informationsstelle für Arznei- spezialitäten (IfA)
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