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- DAZ 37/2005
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Arzneimittel und Therapie
Insulinsensitizer bei Alzheimer-Demenz
Die Ursache einer Alzheimer-Demenz ist bisher noch nicht vollständig geklärt. Man weiß, dass die für die Krankheit typischen Eiweißablagerungen in und zwischen den Nervenzellen (Alzheimer-Fibrillen und Plaques) diese im Gehirn zerstören und die Hirnmasse zum Schrumpfen bringen. Da einmal zerstörte Nervenzellen nicht wieder repariert werden können, gibt es keine Therapie, die den Patienten von der Krankheit heilen könnte. Bisher werden die Patienten mit Medikamenten, die die Gedächtnisleistung erhalten sollen, und begleitenden psychosozialen Maßnahmen behandelt. Dabei können der Verlauf der Erkrankung verlangsamt und die Symptome gemildert, aber letztlich nicht aufgehalten werden. Um den Verlauf der Krankheit zu lindern oder gar zu stoppen, könnte der Ansatz, die allgemeinen Mechanismen des Morbus Alzheimer – wie etwa Entzündungsvorgänge – zu beeinflussen, Erfolg versprechender sein, als einzelne Nervenüberträgerstoffe zu ersetzen. Denn sowohl Entgleisungen des Blutzuckerspiegels als auch Entzündungsprozesse scheinen eine Rolle in der Entstehung der Alzheimer-Krankheit zu spielen.
Rosiglitazon wird seit fünf Jahren in der Therapie von Typ-2-Diabetes eingesetzt. Die positiven Auswirkungen auf den Verlauf einer Alzheimer-Demenz könnten sich dadurch erklären lassen, dass Rosiglitazon nicht nur die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin steigern und damit den Blutzuckerspiegel regulieren kann, sondern auch Entzündungen hemmen kann. Bis Rosiglitazon bei Alzheimer-Patienten eingesetzt werden kann, müssen jedoch noch weitere Studien durchgeführt werden. Zurzeit befindet sich Rosiglitazon in einer Phase-II-Studie, in der Wirksamkeit und Verträglichkeit nachgewiesen werden müssen.
Mehr als ein orales Antidiabetikum?
Rosiglitazon ist ein selektiver Agonist am nukleären PPARĶ-Rezeptor (peroxisomal proliferator activated gamma receptor) und gehört zur Klasse der Thiazolidindione. Das antidiabetisch wirkende Arzneimittel verbessert die Blutzuckerkontrolle durch eine Verringerung der Insulin-Resistenz am Fettgewebe, an der Skelettmuskulatur und an der Leber.
Es ist bisher zugelassen zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2
- als Monotherapie bei Patienten, die durch Diät und Bewegung unzureichend eingestellt sind und für die Metformin ungeeignet ist;
- als orale Zweifach-Kombinationstherapie zusammen mit Metformin oder Sulfonylharnstoffen und
- als orale Dreifach-Kombinationstherapie zusammen mit Metformin und Sulfonylharnstoffen.
ck
Quelle
Diabetes-Medikament könnte Alzheimer- Patienten helfen. Pressemitteilung der Gla- xoSmithKline GmbH & Co. KG vom
12. September 2005
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