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Hirnforschung: Das Gedächtnis braucht einen Filter

war | Bisher nahm man an, dass für eine gute Gedächtnisleistung die Menge der abgespeicherten Informationen im Gehirn entscheidend ist. Eine an der Universität Oregon durchgeführte Studie widerlegt diese Theorie nun.

Wie die Studiendurchführenden in der Fachzeitschrift "Nature" schreiben, ist für ein gut funktionierendes Gedächtnis vielmehr die Fähigkeit entscheidend, bei der Informationsaufnahme unwichtige Daten von wichtigen unterscheiden zu können und nur letztere abszuspeichern. Im Rahmen der Untersuchung musste eine Gruppe Collegestudenten verschiedene Anordnungen roter und blauer Rechtecke auf dem Computer betrachten, unter der Vorgabe, die blauen Abbildungen zu ignorieren und sich die roten zu merken. Nach einer Sekunde Pause sollten die Probanden dann jeweils die Anordnung der roten Rechtecke wiedergeben.

Während des Versuchs konnten die Wissenschaftler mittels Gehirnstrommessung mitverfolgen, wie gut es den Testpersonen gelang, die blauen Störelemente herauszufiltern und sich auf die roten Rechtecke zu konzentrierten. Ergebnis: Das Gedächtnis funktionierte immer dann besonders gut, wenn die unbedeutenden Informationen aussortiert wurden. Vermutlich sorgt das Gehirn mit dieser Filterfunktion für freie Kapazitäten zur Bearbeitung bestimmter Aufgaben. 

Quelle: Nature 438 (7067), 500 – 503 (2005).

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