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Gesundheitsreform: JU-Chef setzt auf Apotheker
In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" (Ausgabe vom 2. Mai) monierte Mißfelder, dass sich die gegenwärtige Reformdebatte fast nur um Kostensenkung und Einnahmenmehrung drehe, nicht aber um langfristige Sicherung und bessere medizinische Leistungen für die Bürger. Um das "Grundübel des Systems" anzugehen, bedürfe es keiner "neuen Bürokratie und Umverteilungsbehörden", sondern mehr Wettbewerb und Transparenz, so Mißfelder. "Allein schon durch die Abschaffung der vor allem Geld verschlingenden Megabürokratie der Kassenärztlichen Vereinigungen wäre viel gewonnen."
"Pharmaindustrie entmachten"
Als weiteren Ansatz, "der ganz unmittelbar an einem hochschraubenden Faktor der Kostenspirale greifen würde", schlägt der JU-Chef vor, Apotheker stärker in die Gesundheitsversorgung einzubeziehen: "Wenn der Arzt zukünftig nur noch einen Wirkstoff, nicht aber ein konkretes Medikament verschreibt, würde dies automatisch zu einer gewissen Entmachtung der Pharmaindustrie führen. "Denn dann regelt es der Markt über den Preis und nicht ein undurchsichtiges System". Profitieren würden von einem solchen Verfahren vor allem die Patienten. "Denn der eigentliche Fachmann für die Verordnung der jeweils angemessenen Medizin ist der Apotheker", so Mißfelder.
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