Prisma

Kyphoplastie: Gebrochene Wirbel in Position bringen

Osteoporosepatienten erleiden im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung häufig schmerzhafte Wirbelkörper-Brüche. Mithilfe eines speziellen Verfahrens lassen sich die defekten Knochenelemente jedoch wieder aufrichten und festigen, was den Betroffenen eine weitgehend schmerzfreie Mobilität ermöglicht.

Kyphoplastie heißt die operative Therapie, bei der durch Einspritzen eines speziellen Knochenzements in die Bruchstelle der Wirbelkörper zusammengeklebt wird. Dazu führen die Chirurgen einen Ballonkatheder in den Wirbelkörper ein, blasen ihn auf und bringen somit den Knochen wieder in Position. Nach Entfernung des Ballons wird der entstandene Hohlraum mit Biozement aufgefüllt, einer Masse aus Hydroxylapatit, dem Hauptbestandteil der anorganischen Knochensubstanz. Er wird bereits bei Körpertemperatur fest und im Rahmen fortlaufender Umbauprozesse durch eigenes Knochengewebe ersetzt.

Das Verfahren versteht sich in erster Linie als Schmerztherapie und ist auch nur dann Erfolg versprechend, wenn die Schmerzen der Patienten auf Wirbelbrüche zurückzuführen sind. Der Grund für die analgetische Wirkung der Methode liegt möglicherweise darin, dass ein zusammengebrochener Wirbelkörper ständig weiter einbricht, wodurch auch die empfindliche Knochenhaut des entsprechenden Wirbelkörpers irritiert wird und Schmerzen bereitet. Eine dreijährige Studie der Universitätsklinik Heidelberg hat gezeigt, dass von knapp 400 mit Kyphoplastie behandelten Patienten nahezu 30 Prozent völlig schmerzfrei sind. Bei 60 Prozent konnten die verwendeten Analgetika deutlich reduziert werden und die die Zahl neuer Wirbelbrüche sank um die Hälfte. Inwiefern der Biozement das Knochengewebe tatsächlich zu neuem Wachstum anregt, soll mit weiteren Untersuchungen geprüft werden. war

Quelle: Pressemitteilung der Universitätsklinik Heidelberg, 29.6.2006

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