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- DAZ 35/2006
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Arzneimittel und Therapie
Biomarker: Diagnose der Schizophrenie bereits im Frühstadium möglich
In der Studie wurden 82 Proben von Patienten mit einer Schizophrenie untersucht, in deren Liquor etwa 20 Metaboliten mit spektroskopischen Methoden detektiert und quantifiziert wurden. Dieses Muster unterschied sich sehr klar von dem der 70 gesunden Kontrollpersonen.
Damit, so die Autoren der –Studie, könne erstmals klar bewiesen werden, dass bei einer Schizophrenie der Energiestoffwechsel des Gehirns gestört sei und die Glucosewerte in der Zerebrospinalflüssigkeit höher seien als bei gesunden Menschen. Und es konnte zudem gezeigt werden, dass bei Verabreichung von modernen Medikamenten nach neun Tagen diese Auffälligkeiten nicht mehr nachweisbar sind.
Leider sind die Untersuchungen und Verfahren noch sehr aufwendig und teuer. Die Arbeiten richten sich daher darauf, einen praxisnahen Test zu entwickeln und die Bestimmung der Biomarker auch aus dem Blut zu ermöglichen. Dann könnte die Diagnose einer Schizophrenie schneller und sicherer werden und künftig neue Behandlungswege eröffnen, denn bislang gibt es keinen eindeutigen Test für die Schizophrenie. Die Diagnose wird ausschließlich auf der Grundlage klinischer Interviews und Beobachtungen gestellt. Eine Behandlung beginnt dadurch oftmals erst dann, wenn sich die Krankheit bereits klar manifestiert hat. Dies ist insofern problematisch, als durch eine frühzeitige Diagnose die Ansprechbarkeit auf die Behandlung und die Heilungschancen stark verbessert werden. Diese neu identifizierten Biomarker könnten helfen, Behandlungsstrategien zu entwickeln, die schon in der Phase eher unspezifischer Symptome oder im Frühstadium der Erkrankung die Heilungschancen verbessern oder sogar den Ausbruch der Krankheit verhindern können. ck
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