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Viren machen Hühner fett

"Die Viren sind schuld" Ų eine so schöne Ausrede hätte jeder Übergewichtige gerne. Ganz an den Haaren herbeigezogen ist sie nicht. Amerikanische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass das Adenovirus Ad-37 bei Hühnern Fettleibigkeit verursacht. Ob sich dieser Befund auf Menschen übertragen lässt, ist allerdings noch völlig unklar.

Die Frage, ob Viren für ein Übermaß an Körperfett mitverantwortlich sind, ist seit langem umstritten. Bei Hühnern sind Wissenschaftler der Universität Wisconsin nun jedoch auf eine Antwort gestoßen. Im Rahmen einer Studie teilten sie Hühner in vier Gruppen ein. Eine Gruppe diente als Kontrolle, die drei anderen wurden mit verschiedenen Adenoviren infiziert, darunter Ad-37. Alle Tiere wurden anschließend über einen Zeitraum von drei Wochen gleich ernährt. Die mit Ad-37 infizierten Hühner wiesen bei der anschließenden Untersuchung jedoch dreimal so viel Körperfett auf wie die Tiere der anderen Gruppen. Daraus schließen die Studiendurchführenden, dass Ad-37 bei Hühnern eine Fettleibigkeit mitverursachen kann.

Sollte sich dieses Ergebnis auf Menschen übertragen lassen, hieße es zum einen, dass Adipositas "ansteckend" ist, zum anderen ließe sich möglicherweise eine Schutzimpfung dagegen entwickeln. Noch ist es allerdings zu früh, um entsprechende Schlüsse zu ziehen. Zwar wurde bereits eine klinische Studie durchgeführt, allerdings war die Zahl der mit Ad-37 infizierten Personen zu gering, um daraus Ergebnisse ableiten zu können. Erschwert wird die Suche nach einem Zusammenhang zwischen Ad-37 und Adipositas bei Menschen durch das Fehlen von einfachen und schnell durchführbaren Nachweistests auf das Virus. Derartige Tests sollten Studienleiterin Leah Whigham zufolge vorangetrieben werden. ral

Quelle: Am. J. Physiol. Regul. Integr. Comp. Physiol. 290, R190–194 (2006)

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