Hessen: Aktion "Leichter leben in Deutschland"

Apotheker Hans Gerlach, Initiator der Aktion und Fachapotheker für Offizin-Pharmazie und Ernährungsberatung, wies darauf hin, dass die Bezeichnung "Ernährungsberater" in Deutschland nicht geschützt ist. Dies erleichtert den Scharlatanen das Geschäft, gibt aber den Apothekern die Möglichkeit, sich durch ihre fachliche Kompetenz zu profilieren. Die TU München hat die Aktion "Leichter leben in Deutschland" evaluiert und ihre Qualität bestätigt.

Die Aktion zielt auf eine gesunde Gewichtsreduktion, die auf einer langfristigen Ernährungsumstellung und ausreichender Bewegung beruht. Sie ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt und unterscheidet sich insofern von Crash-Diäten und Hungerkuren, die nur einen Jojo-Effekt haben. Ernährungsumstellung heißt, dass die Übergewichtigen weniger gesättigte Fettsäuren und schnell resorbierbare Kohlenhydrate, jedoch ausreichend Proteine zu sich nehmen. Gleichzeitig sollen sie sich mehr bewegen, damit das Körperfett zugunsten der Muskelmasse schwindet. Sinnvoll ist die Kombination von Ausdauertraining und leichtem Krafttraining; durch den erhöhten Energieumsatz wird Fett verbraucht und zugleich werden die Muskel aufgebaut.

Der Sportwissenschaftler Michael Marx ging auf die Problematik der Körperfettmessung ein: Die Beurteilung von Übergewicht, Normalgewicht und Untergewicht allein anhand des Body Mass Index (BMI) sei nicht mehr zeitgemäß, denn es gibt gesunde schwere ("athletische"), aber auch kranke dünne Menschen. Neben dem BMI ist das Verhältnis von Fettmasse zu fettfreier Masse wichtig. Marx stellte die Körperfettmessung als ideales Marketinginstrument der Apotheke heraus.

Wesentlich für eine professionelle Körperfettmessung ist die Verlaufkontrolle. Dabei ist wegen der Reproduzierbarkeit jeweils dieselbe Methode anzuwenden, z. B. Nah-Infrarot-Spektrometrie oder Bioelektrische Impedanz-Analyse (BIA). Die BIA ist aber nur bei kompletter Erfassung des Körpers aussagekräftig, also nicht mit den kostengünstigen Heimfettmessgeräte, die nur das Fett eines bestimmten Körperteils messen und von hier auf den gesamten Körper schließen.

Die Ökotrophologin Susanne Wendel griff das Thema Bewegung als den "Turbo" zum Abnehmen auf. Das Motto "raus aus dem Fernsehsessel" sei eine Frage der Motivation, ein ständiger Kampf gegen die eigene Trägheit. Die abnehmwilligen Übergewichtigen können sich am besten gegenseitig motivieren, wenn sie sich in Gruppen zusammenschließen.

Weitere Informationen zu "Leichter leben in Deutschland" unter: www.llid.de cae