- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 26/2007
- Generika-Preiswettbewerb ...
Generika-Preiswettbewerb hält unvermindert an
Nach den IMS-Berechnungen haben allein die Preissenkungen der Generikahersteller zwischen März 2006 und April 2007 den gesetzlichen Krankenkassen sein zusätzliches Einsparpotenzial von 835 Mio. Euro beschert. Pro Generika-Geschäftsführer Hermann Hofmann betonte, dass vor allem die Preise der "Top-Substanzen" in den Keller gegangen sind: So ist beispielsweise im untersuchten Zeitraum der durchschnittliche Preis für Omeprazol von 0,72 Euro auf 0,47 Euro pro Tablette gesunken (- 35 Prozent). Eine Tablette mit dem Wirkstoff Simvastatin kostete im März 2006 noch 0,33 Euro – im April 2007 waren es 0,20 Euro (- 39 Prozent). Um 73 Prozent ging der Preis für den Wirkstoff Ramipril nach unten – von 0,18 auf 0,05 Euro pro Tablette.
Hofmann verwies darauf, dass in einer solchen Studie nur die Listenpreise erfasst werden könnten. Die Rabattverträge zwischen Krankenkassen und Herstellern ließen sich nicht abbilden. Nehme man diese hinzu, hätten die Kassen "mit Generika sogar noch mehr Geld gespart". Zugleich warnte Hofmann davor, die Rabattverträge mit "unrealistischen Heilserwartungen" zu verbinden: "Wer behauptet, die Verträge könnten den Trend bei den Arzneimittelausgaben umkehren, betreibt Augenwischerei". Denn die wahren Kostentreiber – die patentgeschützten Arzneimittel – ließen sich mit den Rabattverträgen nicht in den Griff bekommen.
Der hohe Sparbeitrag der Generikahersteller schlage sich bereits jetzt auf deren Erlöse durch, erklärte Hofmann weiter. Obwohl die Generikaquote auf den neuen Rekordwert von 85 Prozent kletterte und der Absatz der Generikahersteller in den Monaten Januar bis April 2007 um 9,4 Prozent gestiegen ist, sank ihr Umsatz im gleichen Zeitraum um 6 Prozent. Es sei daher damit zu rechnen, dass zunehmend Produktionsarbeitsplätze in Deutschland wegfallen.
Hofmann betonte, dass die Generika-Unternehmen durch dirigistische gesetzliche Eingriffe einerseits und Rabattverträge andererseits unter doppeltem Druck stünden. Der Gesetzgeber müsse sich daher für einen Weg entscheiden: Entweder für ein Verhandlungsmodell ohne regulatorische Eingriffe oder das zentralistische Steuerungsmodell. .
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.