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Abstimmung in der Schweiz
Schweizer wollen keine Einheitskrankenkasse
BERN (ks). Die Schweizer Bürger haben sich in einer Volksabstimmung am 11. März klar gegen die Einführung einer Einheitskrankenkasse ausgesprochen. Zwar sind viele Eidgenossen mit dem bestehenden Prämiensystem unzufrieden – in einer Einheitskasse sehen sie jedoch nicht die Lösung für die steigenden Prämien und Gesundheitsausgaben im zweitteuersten Gesundheitssystem der Welt. Bereits 2003 war eine ähnliche Initiative in der Schweiz gescheitert.
Die Volksinitiative "Für eine soziale Einheitskrankenkasse" wurde mit einem Nein-Stimmenanteil von 71,2 Prozent abgelehnt. Lediglich in zwei Kantonen überwogen die Ja-Stimmen für die unter anderem von der Sozialdemokratischen Partei und den Grünen der Schweiz initiierte Abstimmung. Ihr Ziel war es, die derzeit 87 schweizerischen Krankenkassen durch eine einzige Kasse zu ersetzen und die Prämien künftig nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Versicherten zu berechnen. Dadurch hätten nach Meinung der Befürworter die Verwaltungskosten entscheidend gesenkt werden können. Offen blieb allerdings, wie die Verwaltung und Finanzierung der neuen Einheitskasse im Einzelnen gestaltet werden sollten – dies wäre dem Parlament überlassen geblieben. Und so trauten die Schweizer Stimmbürger eher den Gegnern der Initiative – den bürgerlichen Parteien und Krankenkassen. Sie hatten vor allem vor höheren Steuern und mehr Bürokratie gewarnt. Das Abstimmungsergebnis ist für sie eine klare Absage an mehr staatliche Interventionen in der Gesundheitspolitik. Sie wollen das bestehende Krankenversicherungssystem mit seinen Kopfpauschalen und einem Wettbewerb unter den Kassen lieber in weniger revolutionärer Weise reformieren – insbesondere mithilfe von Kostendämpfungsmaßnahmen.
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