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Jugendschutz
Alkoholverbot für Minderjährige?
BERLIN (ks). Die Meldungen über Alkoholexzesse von Jugendlichen häufen sich. Derzeit geht der Fall eines 16-jährigen Berliners durch die Presse, der seit mehr als zwei Wochen im Koma liegt. Er war nach einem Tequila-Wetttrinken zusammengebrochen. Nun fordern die ersten Politiker ein Alkoholverbot für unter 18-Jährige.
"Grundsätzlich sollte jede Möglichkeit genutzt werden, die hilft, Jugendliche vor einer Alkoholabhängigkeit zu bewahren", sagte die Drogenbeauftragte der Unionsfraktion, Maria Eichhorn (CSU), der "Berliner Zeitung" (Ausgabe vom 13. März). Wichtig sei auch, dass das geltende Jugendschutzgesetz eingehalten wird – danach ist der Verkauf von hochprozentigen Alkoholika an Minderjährige schon jetzt verboten. Eichhorn forderte zudem eine bessere Aufklärung über die Folgen des Konsums von legalen und illegalen Drogen an Schulen. Ähnlich sieht es der drogenpolitische Sprecher der Grünen, Harald Terpe: "Koma-Saufen ist eine beunruhigende Entwicklung", sagte er der Zeitung. Wenn man den Jugendschutz ernst nehme, müsse man die Abgabe von Alkohol an unter 18-Jährige unterbinden. Verbote allein reichten aber nicht aus. Auch die Aufklärung müsse ausgebaut werden, betonte Terpe.
Der drogenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Detlef Parr, lehnte Forderungen für ein generelles Alkoholverbot für unter 18-Jährige hingegen ab: "Ich habe den Eindruck, Politiker beruhigen ihr Gewissen mit spontanen Aktionen". Über Repression sei wenig zu erreichen, so Parr. Die jungen Leute müssten lernen, verantwortungsbewusst mit Alkohol umzugehen. Somit eint die Forderung nach mehr Aufklärung die drei Drogenpolitiker.
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