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Gesetzliche Krankenversicherung
Vorsicht bei neuen Wahltarifen
BERLIN (ks). Die seit dem 1. April angebotenen neuen Wahltarife der gesetzlichen Krankenkassen sollten Verbraucher mit Vorsicht genießen. Sowohl Stiftung Warentest als auch Verbraucherzentralen und die Patientenbeauftragte der Bundesregierung raten Versicherten, sich gründlich zu informieren, ehe sie einen Vertrag über Selbstbehalte oder Beitragsrückerstattung abschließen.
Bis alle Kassen ihre Wahltarife ausgearbeitet hätten, werde noch einige Zeit vergehen, sagte Ulrike Steckkönig von der Stiftung Warentest vergangene Woche dem "Tagesspiegel". Sie ist überzeugt, dass die interessanten Angebote erst noch kommen werden. Da man sich mit der Entscheidung für einen Wahltarif für drei Jahre bei seiner Kasse binde, warnte Steckkönig vor vorschnellen Vertragsabschlüssen. Selbst wenn die Krankenkasse zwischenzeitlich die Beiträge erhöhe, könne man nicht kündigen. Das würden Versicherte spätestens dann bereuen, wenn im Jahr 2009 der Gesundheitsfonds eingeführt werde und die eigene Kasse einen Zuschlag zum gesetzlich festgelegten Einheitsbeitrag verlange. Auch Thomas Isenberg vom Verbraucherzentrale Bundesverband rät, zunächst abzuwarten: "Wer nichts macht, macht nichts verkehrt", sagte er der "Berliner Zeitung". Für viele Versicherte sei es weiterhin sehr gut, wie bisher versichert zu bleiben. Bei den ersten Angeboten der Kassen gehe es vor allem darum, wie viel man sparen könne, so Isenberg. Künftig werde die Qualität der Tarifleistungen mehr in den Vordergrund rücken.
Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel (SPD), empfiehlt den Versicherten, sich sehr sorgfältig zu informieren und am besten eine zusätzliche Meinung einholen, zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale. Zugleich kritisierte sie in der "Passauer Neuen Presse", dass die neuen Tarife eher etwas für Gesunde als für chronisch Kranke oder ältere Menschen sind. Gerade für sie könne es schwierig sein, die Tarifvielfalt zu erfassen. "Ich rate dazu, nicht nur auf den günstigsten Beitrag zu schauen, sondern auf das Angebot einer Kasse insgesamt", sagte Kühn-Mengel.
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