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Drive-in-Apotheke

Männer fahren voll darauf ab

MÜNCHEN (lub). Diesen Andrang hat Birgit Lauterbach nicht erwartet: An ihrem jüngst eröffneten Autoschalter ihrer "Mediplus-Apotheke" in München stauen sich manchmal schon die Kunden – bis zu 50 Wagen fahren täglich vor.

Vor knapp drei Wochen rollte der erste Kunde in seinem Wagen vor die Apotheke und reichte sein Rezept durchs Schiebefenster. Transparente Leuchtschilder weisen den Weg zu dieser in Deutschland noch sehr seltenen Möglichkeit, Arzneimittel und Apothekerrat zu bekommen. "Wir haben uns gedacht, probieren wir’s einfach mal", so Apothekerin Lauterbach, die in München zwei weitere Apotheken betreibt. Im Fokus des neuen Angebots steht die männliche Kundschaft. "Die bekommen wir normalerweise schwer in die Offizin, Apothekenbesuch ist zu 80 Prozent Frauensache." Die Rechnung scheint aufzugehen: Ab etwa 17 Uhr am Nachmittag fährt ein Mann nach dem anderen an den Apothekenschalter – viele erledigen auf dem Nachhauseweg von der Arbeit den Abstecher zur Apotheke. "Sehr bequem ist das", so ein Autofahrer, der gerade ein homöopathisches Mittel abholt. "Einfach praktisch", jubelt eine Mutter, sie muss mit ihrem kranken Kind nicht umständlich aussteigen und kann sich ihre Medikamente einfach aus dem Fenster ins Auto reichen lassen.

Das Ganze sieht ein bisschen aus wie beim Drive-in von "McDonalds" und funktioniert offenbar genauso gut. Und wird auch von vielen Kunden genutzt, die etwas Bestelltes abholen möchten. Geöffnet ist der Apotheken-Autoschalter für die Drive-in-Medikation bis 20 Uhr. "Wir bieten damit einen Service, den kein Apotheken-Kiosk und kein Rezeptsammler hat", sagt Lauterbach, "und zeigen, dass die deutsche Apotheke auf Kompetenz und Qualität achtet."

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