Wirtschaft

Puma springt nach vorn

Der Versicherungskonzern Allianz hat mit den veröffentlichten endgültigen Daten zum Geschäftsjahr 2007 Bestmarken vorgelegt. So hat das Haus trotz der Finanzmarktkrise ein Rekordergebnis in Höhe von 7,97 Mrd. Euro präsentiert. Der Umsatz hat sich dabei um 1,5% auf 102,6 Mrd. Euro erhöht. Der operative Gewinn ist um 12,1% auf 11,57 Mrd. Euro geklettert. Alle Geschäftssegmente haben zu diesem erfolgreichen Gesamtergebnis beigetragen. Die Aktionäre partizipieren in Form einer erneut deutlichen Dividendenaufstockung auf 5,50 Euro. Das Haus sieht trotz der anhaltenden Finanzmarktkrise weitere Chancen auf einen Gewinnanstieg auch in 2008, was die Analysten zwar für ambitiös halten, aber nicht für unmöglich. Die Aktie ist mit einem 2008er KGV von 6,3 sehr günstig bewertet. Aus Sicht der technischen Analyse gibt es noch keine nachhaltigen Anzeichen für ein Ende der Abwärtsbewegung bei der Aktie von Allianz. Die langfristigen Trendindikatoren sind weit in den negativen Bereich gelaufen und fallen fortgesetzt. Die mittelfristigen Overbought/Oversold Indikatoren signalisieren eine intakte Abwärts-Bewegungsdynamik. Lediglich die Stochastiks zeigen eine vage Stabilisierung an und sind zudem deutlich überverkauft. Einziger Hoffnungsschimmer ist, dass die Unterstützung bei 112,24 Euro bislang verteidigt werden konnte. Das ist aber zu wenig, um eine technische Kaufempfehlung für eine Aktie auszusprechen, die sich in einem intakten Abwärtstrend befindet. Sollte die Unterstützung bei 112,24 Euro durchbrochen werden – und das ist durchaus wahrscheinlich – dürfte die Aktie die nachfolgende Unterstützung bei 101,50 Euro anlaufen. Aus fundamentalen Gesichtspunkten bewerten die Analysten der SEB die Allianz-Aktie mit dem Rating "strong buy" und bestätigen ihr Kursziel von 170 Euro.

Puma unverändert mit "kaufen" eingestuft

Der Sportartikelhersteller Puma wird am 26. Februar 2008 die Zahlen für 2007 publizieren. Veröffentlichungen des Großaktionärs PPR im Januar haben bereits gezeigt, dass Puma im vierten Quartal 2007 den Umsatz um 10,3% auf 504,4 Mio. Euro erhöht hat. Der größte Zuwachs ist dabei mit einem Plus von 20% in Europa verzeichnet worden. Die Region Asien/Pazifik hat eine Verbesserung von 14% gezeigt. Die Umsätze in Amerika sind hingegen um 3% gefallen. Nach weiteren Angaben der Muttergesellschaft haben alle Produktkategorien zu dieser guten Entwicklung beigetragen. Im Bereich Textilien sind die Umsätze am stärksten mit knapp 15% gestiegen, bei den Accessoires sind es 14% gewesen. Im Schuhgeschäft hat das Plus bei 7% gelegen. Puma hat bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr bestätigt und ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im unteren einstelligen Bereich in Aussicht gestellt. Insgesamt ergeben sich für 2007 Gesamtjahreserlöse von 2,373 Mrd. Euro nach 2,369 Mrd. Euro in 2006. Ergebniszahlen hat die Gesellschaft bislang noch nicht genannt. Die Guidance ist bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen per Saldo unverändert geblieben: Auf der Ergebnisseite sollte die Rohertragsmarge leicht höher liegen als zuletzt mit einer prognostizierten Range von 50% bis 51%, wobei diese Verbesserungen durch eine höhere Kostenquote kompensiert werden dürften. Der EBIT-Anstieg sollte folglich linear zum Umsatzplus erfolgen. Die zuletzt unbefriedigende Kursentwicklung reflektiert nach Erachten der Analysten vor allem die Ängste, dass Puma in Nordamerika deutlicher zurückfällt und damit ein wesentlicher Eckpfeiler der strategischen Entwicklung fehlt. Insgesamt verwundert es die Analysten angesichts der Aktionärsstruktur aber auch nicht, wenn der Großaktionär PPR die jüngsten Kursentwicklungen zum Anlass nimmt, die eigenen Positionen aufzustocken. Positiv stimmen die Analysten zudem die geschäftlichen Entwicklungen der Sportartikelhersteller im Vorfeld von sportlichen Großereignissen in der Vergangenheit. Angesichts der im August 2008 stattfindenden Olympischen Sommerspiele sowie der Fußball-EM im Juni 2008 gehen die Analysten auch in diesem Jahr davon aus, dass es zu verbesserten Ordereingängen kommt, die den positiven Blick der Analysten auf Puma stützen. Insgesamt bestätigen die Analysten vom Bankhaus Lampe aufgrund der ihres Erachtens langfristig gegebenen Chancen von Puma ihre Anlageempfehlung "kaufen". Das Kursziel sehen sie unverändert bei 285 Euro.

Kein gutes Rating für Nestlé

Das organische Umsatzwachstum des schweizerischen Nahrungsmittelkonzerns Nestlé dürfte im Jahre 2007 mit 7,1% die Unternehmensvorgabe von 5% bis 6% übertroffen haben, während die Betriebsmarge um 30 bis 40 Basispunkte auf 13,8% angestiegen sein dürfte. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die erste Jahreshälfte zurückzuführen, als Nestlé ein starkes Umsatzwachstum von 5,9% gemeldet und die Bruttomarge um 69 Basispunkte ausgeweitet hat. Nachdem das Unternehmen im ersten Halbjahr durch langfristige Verträge und Rohstoff-Hedging von Preisspitzen fast aller landwirtschaftlichen Produkte verschont geblieben ist, ist die Gruppe im zweiten Halbjahr von Preisanstiegen einzelner Rohstoffe hart getroffen worden. Die Prognosen der Société Générale für 2008 spiegeln eine tiefe Rezession in den USA nicht wider. Ein solches Szenario würde die Schätzung zum organischen Wachstum um ca. zwei Prozentpunkte und zur operativen Marge um 20 bis 30 Basispunkte senken. Die aktuellen EPS-Schätzungen für die Fiskaljahre 2007 und 2008 liegen bei 27,46 Schweizer Franken und 30,47 Schweizer Franken, woraus sich ein KGV von 17,3 und 15,6 errechnen lässt. Das Kursziel der Aktie wird mit 455,00 Schweizer Franken beibehalten. Auf dieser Grundlage lautet das Rating der Analysten der Société Générale für das Wertpapier von Nestlé "sell".

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