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- DAZ 13/2008
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DAZ aktuell
Impfstoffe legen zu
Während die Menge um 20 Prozent zunahm, stieg der (Brutto-) Umsatz der Impfstoffe um 57,4 Prozent auf 1,35 Mrd. Euro (Apothekenverkaufspreis ohne Patientenzuzahlungen, Abschläge und etwaige Rabatte).
Für besondere öffentliche Aufmerksamkeit sorgten 2007 die HPV-Impfstoffe gegen Gebärmutterhalskrebs. Ihre Kosten werden seit März letzten Jahres von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Rund eine Million Dosen dieser neuen Impfstoffe wurden 2007 für gesetzlich versicherte Mädchen und junge Frauen eingesetzt. Die Gesamtkosten hierfür betrugen 140 Mio. Euro zum Apothekenverkaufspreis.
Weniger spektakulär aber ebenfalls bedeutsam waren die Entwicklungen bei Impfungen gegen weitere wichtige Erkrankungen. So legte die Menge der Pneumokokken-Impfstoffe zur Senkung des Lungenentzündungs-Risikos im vergangenen Jahr von 2,3 auf 3,7 Millionen Dosen zu (+ 61 Prozent). Hier hatte die STIKO 2006 empfohlen vor allem ältere Menschen und Patienten, die an Lungen- oder Stoffwechselkrankheiten leiden, zu impfen. Die Empfehlung der STIKO aus dem Jahr 2006, Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr gegen Hirnhautentzündung zu impfen, hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die hier eingesetzten Meningokokken-Impfstoffe in 2007 mehr als viermal so oft eingesetzt wurden als noch ein Jahr zuvor: Wurden 2006 noch gut 520.000 Dosen benötigt, so waren es im letzten Jahr bereits fast 2,2 Millionen Dosen.
Nicht ganz so deutlich, wenn auch insgesamt auf höherem Niveau, war die Entwicklung bei den Impfstoffen zur Vorbeugung der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME). Hier empfiehlt die STIKO den Einsatz für bestimmte Risikogebiete (Bayern, Baden-Württemberg sowie Teile Hessens, Rheinland-Pfalz und Thüringen). Die Menge der FSME-Impfstoffe nahm in 2007 gegenüber dem Vorjahr von 5 auf 8,9 Millionen Dosen um 78 Prozent zu.
Eine Stagnation verzeichnete Insight Health hingegen bei den Grippeschutzimpfungen. Hier schwankt der Wert der jährlich eingesetzten Impfstoffdosen seit Jahren um 17 bis 18 Millionen. Würde die Empfehlung der STIKO in diesem Bereich konsequent befolgt, vor allem ältere Menschen und Patienten, die an Stoffwechsel- oder Herz-/Kreislauferkrankungen leiden, zu impfen, läge der jährliche Bedarf laut Insight Health bei rund 31 Millionen Dosen.
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