"Es ist schön, apothekerlich etwas tun zu können"

Auf Llid erstmals aufmerksam wurden Hartmut Meisel und sein Team durch die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, die gemeinsam mit LliD-Initiator Hans Gerlach daran arbeitete, aus der damals noch auf Bayern beschränkten Aktion ein bundesweites Konzept zu generieren. "Da wir jeden Tag mit Ernährungsproblemen konfrontiert waren und ich mich ohnehin für das Thema interessiert habe, lag es nahe, in die Tiefe zu gehen und bei der Aktion mitzumachen", erinnert sich Meisel. Seither führt er im Schnitt zweimal im Jahr LliD-Kurse in seiner Apotheke durch und versucht, seine Kundschaft dafür zu gewinnen, mit intelligenter Ernährung abzunehmen. Den Aktionscharakter hat er dafür beibehalten und nimmt die Fastenzeit zum Anlass für die erste Kursrunde eines jeden Jahres. "Im Herbst starten wir dann eine zweite Runde für die Leute, die am Frühjahrskurs aus irgendwelchen Gründen nicht teilnehmen konnten, aber Interesse an LliD haben", so Meisel. Für ihn selbst bedeutet das einen enormen Zeitaufwand, zumal er darauf achtet, dass in den Kursen nicht zu viele Teilnehmer sitzen. Mehr als 15 Personen pro Kurs macht in seinen Augen wenig Sinn, lieber bietet er mehrere Gruppen parallel an. Jeder Kurs beginnt mit einer kostenlosen und unverbindlichen Auftaktveranstaltung, in deren Anschluss sich diejenigen, die konkret mit LliD abnehmen möchten, melden. Pro Kurs folgen dann vier bis fünf Vorträge, begleitend dazu arbeiten die Teilnehmer mit den von LliD herausgegebenen Schulungsunterlagen an der Umstellung ihrer Ernährung. Hinzu kommen Körperfett- und Gewichtsmessungen, die Meisel in regelmäßigen Abständen bei jedem Teilnehmer durchführt sowie ggf. die Besprechung von individuellen Diätproblemen. "Für LliD brauche ich schon sehr viel Zeit, wenn ich es richtig machen will. Es sind ja teilweise drei Kurse parallel, die ich durchführe. Das bedeutet dann 15 Abende, an denen ich Vorträge halte – und die fürs Privatleben wegfallen. Das können Sie nur machen, wenn Sie wirklich Spaß daran haben", betont Meisel. Bereut hat er die Entscheidung für LliD bislang trotzdem nicht. Nicht nur sei sein eigenes Interesse an Ernährung dadurch weiter gestiegen, er empfinde es auch als befriedigend, Ernährungsprobleme bei den Kunden nicht nur zu sehen, sondern auch angehen und lösen zu können: "Gerade dieses Jahr hatte ich eine ganz tolle Gruppe und bin voll des Lobes. Die Teilnehmer haben super mitgemacht, sich alle richtig verhalten, selbst Problematiken aufgezeigt und gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet, was man tun kann – das war richtig schön", schwärmt er. Im Schnitt nehmen die LliD-Teilnehmer in der Johannes-Apotheke acht Kilogramm während der Schulungsphase ab. Das Ziel von einem Pfund Gewichtsverlust pro Woche wird Meisel zufolge dabei häufig überschritten. Auf die Frage, welche Probleme denn LliD-Teilnehmer am häufigsten nennen, antwortet Meisel, dass manch einer mit einer falschen Vorstellung in die Apotheke komme: "Mit intelligenter Ernährung abnehmen, funktioniert zwar sicher, aber nicht von heute auf morgen. Wer denkt, er bekommt bei mir eine Pille und hat dann in kürzester Zeit das Übergewicht, das er sich über mehrere Jahre hinweg angefuttert hat, verloren, der wird natürlich erst mal enttäuscht. In den Schulungen lässt sich diese Fehleinschätzung in der Regel aber gut entkräften." Für viele LliD-Teilnehmer sei zudem der Verzicht auf schnelle Kohlenhydrate, sprich Süßigkeiten, problematisch. Meisel empfiehlt in diesem Fall dann die SOS-Riegel, die LliD im Sortiment hat. In diesen Riegeln sowie in der Würzmischung, den Müslis und den Brotbackmischungen sieht er auch eine sinnvolle Abrundung zum Schulungsprogramm und hält sie für seine LliD-Kunden in der Apotheke vorrätig. Die mittlerweile ebenfalls im Programm erhältliche Pulvernahrung für den Diätstart betrachtet Meisel dagegen kritisch. Kunden, die mit Pulver starten wollen, bekommen es bei ihm auf Anforderung, das Ziel von LliD muss aus seiner Sicht jedoch bleiben, dass die Leute mit intelligenter Ernährung und normalen Speisen abnehmen. "Das unterscheidet uns doch gerade von vielen anderen Methoden", betont er. Diesen Unterschied will Meisel auch in künftigen Kursen betonen. "Dann ist das Programm eine gute Erweiterung unseres Leistungskatalogs – und zwar richtig apothekerlich und nicht auf der kaufmännischen Schiene".