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Gesundheitspolitik
Westfalen-Lippe und Hessen melden weitere Schließungen
2012 sank die Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe schon von 2184 auf 2127 und damit auf den niedrigsten Stand seit 1983. Im ersten Halbjahr dieses Jahres hat sich diese Entwicklung fortgesetzt: Mit 26 weiteren Schließungen bei nur fünf Neueröffnungen fällt die Gesamtzahl der Apotheken zum 30. Juni 2013 auf nunmehr 2106. "416 dieser Apotheken werden als Filialen geführt. Somit gibt es in unserem Landesteil nur noch 1690 selbstständige Apothekenleiter", sagte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening letzten Mittwoch vor den 118 Delegierten des westfälisch-lippischen Apothekerparlaments auf ihrer Frühjahrssitzung in der Stadthalle Hiltrup.
Dass fast kein junger Pharmazeut mehr den Sprung in die Selbstständigkeit wage, sei nicht ein Vorbote des demografischen Wandels, so die Kammerpräsidentin: Die Gesamtzahl der in öffentlichen Apotheken, Krankenhausapotheken sowie der in Industrie und Verwaltung tätigen Pharmazeuten steige von Jahr zu Jahr. Es seien die schlechten wirtschaftlichen Perspektiven für Apotheken, die diesen Trend erklärten. Overwiening: "Das belegt auch die Zahl der Arbeitsplätze in allen Apotheken. Sie ist im Jahr 2013 zum fünften Mal in Folge gestiegen – auf nunmehr 14.982."
Der Hessische Apothekerverband (HAV) meldete unterdessen zum Stichtag 31. März 2013 insgesamt 1560 Apotheken im Bundesland: 1266 Hauptapotheken und 294 Filialapotheken. Ein Jahr zuvor waren es noch 24 Betriebsstätten mehr. Letztmalig gab es auch hier vor dreißig Jahren ähnlich wenige Apotheken: 1983 waren es 1555.
Bezogen auf die Hauptapotheken ging die Zahl der hessischen Apotheken sogar um 42 zurück. Die Zahl der Filialen stieg somit um 18. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres standen elf Schließungen zwei Neueröffnungen gegenüber.
Geschlossen wurden laut HAV in erster Linie Landapotheken. In den meisten Fällen sei es den Inhabern nicht mehr möglich gewesen, ihren Betrieb rentabel zu führen bzw. beim Eintritt in den Ruhestand einen Käufer für den Betrieb zu finden.
Ausdrücklich begrüßt der HAV vor diesem Hintergrund das jüngst verabschiedete Apothekennotdienstsicherstellungsgesetz. Gerade in bevölkerungsärmeren ländlichen Regionen gebe es naturgemäß weniger Apotheken. Durch häufigere Notdienste seien diese besonders belastet.
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