Ende der dicken Lippe

Bei zahnmedizinischen Routineeingriffen wie Zahnreinigung, Entfernen von Zahnstein, Präparation von Kavitäten zum Einsetzen von Füllungen und Kronen wird oft intraoral submukös ein Lokalanästhetikum mit Catecholamin-Vasokonstriktor (zum Beispiel Epinephrin) injiziert. Mit der gewünschten Gewebeanästhesie kommt es zu funktionellen Defiziten in Lippe und Zunge. Um eine lokale Gewebeanästhesie des Mund- und Kieferbereiches wieder aufzuheben, steht nun Phentolamin (OraVerse^®) zur Verfügung. Phentolamin, ein Imidazolinderivat, ist ein kurzwirksamer alpha-adrenerger Rezeptorenblocker. Er hemmt kompetitiv und reversibel postsynaptische (alpha 1) und präsynaptische (alpha 2) Rezeptoren, die Folge sind eine Vasodilatation und Abnahme des peripheren Gefäßwiderstandes. OraVerse^® wird angewendet bei Erwachsenen und Kindern ab sechs Jahren mit einem Körpergewicht von mindestens 15 kg. Es wird an der gleichen Stelle und mit der gleichen Technik wie zuvor das Lokalanästhetikum appliziert. Nach Applikation beträgt die Verfügbarkeit von Phentolamin an der Injektionsstelle 100%, und maximale Konzentrationen werden 10 bis 20 Minuten nach der Injektion erreicht.

DAZ 2013, Nr. 12, S. 64