Gesundheitspolitik

ABDA startet ins E-Health-Zeitalter

Mehr Tempo bei E-Health: ABDA setzt zwei Arbeitsgruppen ein

BERLIN (lk) | Während rundherum die E-Health-Welt mit rasanter Geschwindigkeit immer neue Anwendungen für Heilberufler und Patienten hervorbringt, hat die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) die moderne Kommunikation bislang weitgehend links liegen lassen. Das soll sich nun ändern. In dieser Woche nimmt eine neue Arbeitsgruppe ihre Tätigkeit auf und will Versäumtes nachholen. Ihr Name: AG IT-Strategie.

Vorschläge für IT-Strategie gesucht

In seiner Sitzung am 22. April hat der Geschäftsführende ABDA-Vorstand die IT-Arbeitsgruppe eingesetzt. „Ziel ist die Erarbeitung von Vorschlägen zur IT-Strategie der ABDA mit Blick auf die Nutzung von IT-gestützten Anwendungen für Apotheken und deren Organisationen“, teilte ein ABDA-Sprecher auf Anfrage mit.

Die AG besteht aus sieben Mitgliedern: je drei Vertreter der Landesapothekerkammern – Gabriele ­Regina Overwiening (AK Westfalen-Lippe), Ursula Funke (AK ­Hessen), Dr. Günther Hanke (AK Baden-Württemberg) – und drei Vertreter von Landesapotheker­verbänden – Mathias Arnold (LAV Sachsen-Anhalt), Dr. Peter Froese (LAV Schleswig-Holstein), Dr. Hans-Peter Hubmann (LAV Bayern) – sowie ABDA-Geschäfts­führerin Claudia Korf. Die strategische Leitung hat ABDA-Vize ­Arnold inne, die operative Korf.

Drei Köpfe für Abteilung Telematik

Daneben will die ABDA eine eigene Abteilung Telematik mit drei Mitarbeitern aufbauen. „Die ABDA muss sich intensiver als bisher mit der strategischen Ausrichtung zu Fragen der Telematik befassen“, heißt es im Haushaltsentwurf für 2016, der diese Woche Mittwoch von der ABDA-Mitgliederversammlung verabschiedet werden soll. Bei der Erarbeitung des neuen Perspektivpapiers 2030 hatte die ABDA diesen Aspekt noch ausgeklammert, obwohl es dazu Anträge gab. Zuletzt hatte aber unter anderem der ­Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, Lutz Engelen, mehr Tempo beim Ausbau der Tele­matik-Kompetenz der ABDA ­eingefordert.

Apothekerschaft fehlt Basisinfrastruktur

Jetzt heißt es im Entwurf zum Haushalt, der Apothekerschaft fehle eine „Basisinfrastruktur“ für eine sichere Kommunikation in ­einem eigenen Netz. Wesent­liche Aufgabe der neuen IT-Ab­teilung soll es daher werden, den Bedarf zu prüfen und gegebenenfalls mit den Rechenzentren und den Apothekensoftwarehäusern eine Infrastruktur zu entwickeln. Das derzeitige ABDA-Haupt- und Ehrenamt sei mit der Entwicklung der elektronischen Gesundheitskarte ausgelastet. Die gematik binde „alle derzeit verfügbaren Ressourcen“. „Für übergeordnete strategische Aufgaben und zusätzliche Aufgaben fehlt es an personellen Ressourcen“, so die Begründung für den Aufbau der IT-Abteilung.

Die Leitung der Abteilung soll in Händen eines Informatikers liegen. Bisher ist das Thema in der Abteilung Wirtschaft und Soziales angesiedelt. Diese könne sich wegen anderer Aufgaben jedoch nur eingeschränkt der E-Health-Entwicklung widmen. Zudem sei die Abteilung von Dr. Eckhardt Bauer ökonomisch ausgerichtet. Daher könne die „Mitführung dieser speziellen Thematik dauerhaft nicht mit der notwendigen Fachlichkeit“ geleistet werden. |

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