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Wirtschaft
Stimmung im Frühjahrsaufschwung
APOkix: Wirtschaftliche Lage verbessert / Umfrage: Furcht vor vermehrten Apothekenschließungen
Gut die Hälfte (50,8%) der befragten Apothekenleiter beurteilt die aktuelle Geschäftslage der Apotheke als „neutral“, 19,1% bezeichnen sie als „sehr“ oder „eher positiv“, 30,1% sehen sie „sehr“ oder „eher negativ“. Dabei haben gegenüber Januar 2016 die negativen und neutralen Einschätzungen leicht abgenommen, während die positiven Einschätzungen zulegten. Eine ähnliche, wenngleich deutlich abgeschwächte Tendenz zeigt sich bei den Erwartungen an die Geschäftsentwicklung der kommenden zwölf Monate: Hier rechnen 51,7% mit stabilen Verhältnissen (Januar: 53,3%), 11,9% erwarten eine starke oder leichte Verbesserung (Januar: 10,4%) und 36,4% befürchten eine leichte oder starke Verschlechterung (Januar: 36,2%).
Auch wenn die Beurteilung der aktuellen Geschäftsentwicklung sich in den letzten Monaten verbessern konnte, so bleibt sie doch deutlich hinter dem Vorjahresmonat zurück: Im Februar 2015 – mitten in einer ausgeprägten Erkältungs- und Grippewelle – beurteilten 28,0% die Situation als „sehr“ oder „eher positiv“, 45,9% als „neutral“ und 26,1% als „sehr“ oder „eher negativ“. Damit konnte der APOkix-Konjunkturindex zum ersten Mal seit April 2014 die 100-Punkte-Marke, bei der positive und negative Einschätzungen ausgeglichen sind, überschreiten und landete bei 101,9 Indexpunkten.
Noch mehr Apothekenschließungen erwartet
Weiterhin befragt wurden die APOkix-Teilnehmer zum Thema Apothekenschließungen. Rund zwei Drittel der Apotheker (64,1%) gehen davon aus, dass in diesem Jahr hierzulande deutlich mehr Apotheken als im Vorjahr schließen werden. Und mehr als 80% der Befragten glauben „eher nicht“ oder „überhaupt nicht“, „dass sich die Zahl der Apothekenschließungen in den kommenden zwei bis drei Jahren stark abschwächen wird“. Dabei sind es vor allem Befragte aus ländlichen Regionen, die vermehrte Schließungen befürchten.
Honorar und Bürokratisierung als Ursache
Als Hauptgrund für die Schließungen wird vor allem ein zu niedriges Apothekenhonorar genannt (59,1%), gefolgt von zunehmenden Auflagen und Bürokratisierung (49,6%) sowie einer sinkenden Attraktivität des Berufsbildes (38,0%). Die in der Fach- und Publikumspresse viel diskutierte Nachfolgeproblematik steht erst an vierter Stelle (34,7%). Der zunehmende Wettbewerb spielt dagegen als Ursache für die Schließung von Apotheken offenbar nur eine untergeordnete Rolle: Zunehmenden Wettbewerb mit Versandapotheken nennen 14,0% der Befragten, zunehmenden Wettbewerb zwischen Offizin-Apotheken 7,9% und zunehmenden Wettbewerb mit Drogeriemärkten etc. 2,9%.
Rund 60% der APOkix-Teilnehmer sind der Ansicht, dass aufgrund der Apothekenschließungen die Arzneimittelversorgung gefährdet ist. Allerdings äußern mehr als drei Viertel der Befragten, „dass die Apothekenschließungen bislang noch nicht dazu geführt haben, dass es in Deutschland zu einer Unterversorgung mit Arzneimitteln gekommen ist“.
APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung initiiert und durchgeführt, die Noweda eG Apothekergenossenschaft unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag. |
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