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Gesundheitspolitik
Kommentar: Hoffnungsschimmer am Horizont
Möglicherweise wendet sich die prekäre Situation der Apotheker, dass sie aufgrund des EuGH-Urteils zu den Rx-Boni der Konkurrenz der ausländischen Versender schutzlos ausgeliefert sind, doch noch zum Guten. Nachdem sich bislang Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Rx-Versandverbot bedeckt gehalten hatte und aus seinem Ministerium eher skeptische Töne zu vernehmen waren, verkündete er nun über Facebook: „Der Zustand, wie er heute ist, mit ungleichlangen Spießen, dass also der Versender aus dem Ausland Rabatte geben kann, der Inländer nicht, das ist kein haltbarer Zustand.“ Zugleich erteilte er Rabatten im Inland eine klare Absage und kündigte an, er wolle „zeitnah“ mit „Juristen, den anderen Ressorts, aber auch den Apothekerverbänden“ eine Lösung finden (siehe Artikel "Keine Rx-Rabatte im Inland").
Das erinnert an den Jens Spahn von früher, der sich bei Apothekertagen als kompetenter und aufgeschlossener Gesprächspartner zeigte. Wenn sich das Verhältnis auch in Zukunft wieder so gestaltete (und „zeitnah“ auch zeitnah bedeutete), können die Apotheker neue Hoffnung schöpfen.
Doch Voraussetzung dafür ist, dass auch die Apothekerschaft aktiv wird. Zweifel daran sät eine Äußerung von BAK-Präsident Andreas Kiefer zur Fernbehandlung: Dadurch werde sich für die Apotheker nichts ändern, da keine Rezepte ausgestellt werden dürften. Das ist jedoch reines Wunschdenken (siehe Artikel "Fernbehandlung ohne Apotheker"). Zukünftigen Versorgungsformen eine Absage zu erteilen, statt selbstbewusst Mitwirkung einzufordern und Vorschläge zur Umsetzung zu machen – damit wird unsere Standesvertretung beim Gesundheitsminister kaum punkten können.
Dr. Christine Ahlheim
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