Arzneimittel und Therapie

Rituximab bei multipler Sklerose überlegen

Niedrigere Krankheitsaktivität und Abbruchraten

Der Antikörper Rituximab erwies sich in der Therapie der neu diagnostizierten schubförmig-remittierenden multiplen Sklerose als besser wirksam im Vergleich zu anderen krankheitsmodifizierenden Wirkstoffen, auch gab es weniger Therapieabbrüche.

Zwar hat sich die Behandlung der multiplen Sklerose durch personalisierte Therapieformen und neue krankheitsmodifizierende Arzneimittel (DMT) verbessert, die Daten deuten jedoch auch darauf hin, dass nur noch weniger als die Hälfte der Patienten nach zwei Jahren therapietreu sind. Absetzraten und Wirksamkeit einer Therapie wurden in einer retrospektiven Kohortenstudie ausgewertet, die prospektiv Daten von Patienten mit neu diagnostizierter schubförmig-remittierender multipler Sklerose (RRMS) aus zwei schwedischen Gemeinden erhoben hatten. Aufgenommen wurden 494 Patienten mit RRMS, die ihre Diagnose vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Oktober 2015 erhalten hatten. Ziel war es, die Wirksamkeit und die Absetzraten unter Rituximab mit injizierbaren DMT (Interferon-Beta, Glatiramer­acetat), Dimethylfumarat, Fingolimod und Natalizumab zu vergleichen. 215 Patienten erhielten ein injizierbares DMT. 86 wurden mit Dimethylfumarat, 17 mit Fingolimod, 50 mit Natalizumab, 120 mit Rituximab und sechs Patienten mit anderen DMT behandelt. Die Abbruchraten waren unter Ritux­imab im Vergleich zu den anderen Therapien signifikant niedriger. Zum Beispiel brach ein mit Ritux­imab behandelter Patient die Therapie wegen eines erneuten Krankheitsschubs ab, unter den injizierbaren DMT waren es 82, unter DMF vier Patienten. Insgesamt waren eine fortschreitende Krankheitsaktivität und Nebenwirkungen die Hauptgründe für das Absetzen der injizierbaren DMT, von Dimethylfumarat und Fingolimod. Die Rate der klinischen Rück­fälle und/oder neuroradiologischen Krankheitsaktivitäten war unter Ritux­imab im Vergleich zu Dimethylfumarat und den injizierbaren Therapien signifikant geringer. So scheint Ritux­imab bei neu diagnostizierter RRMS den anderen Therapien überlegen. |

Quelle: Granqvist et al. Comparative Effectiveness of Rituximab and Other Initial. Treatment Choices for MS. JAMA Neurol doi:10.1001/jamaneurol.2017.4011

Apothekerin Janine Naß

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