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Wirtschaft
Auch Apotheken angeklagt
US-Opioidkrise: Welche Rolle spielen die Ärzte?
Große US-amerikanische Apothekenketten wie CVS Health, Walgreens, Walmart und Rite Aid wehren sich gegen Behauptungen, dass sie für die Opioidkrise in zwei regionalen Verwaltungseinheiten von Ohio verantwortlich sind. Wie die „Washington Post“ meldet, haben Beamte aus den Countys Summit und Cuyahoga die Ketten verklagt und geltend gemacht, dass deren Apotheken zur Suchtkrise beigetragen hätten, indem sie Rezepte für ein „übermäßiges Volumen“ an Opioiden belieferten.
Die Kettenunternehmen wollen das jedoch nicht auf sich sitzen lassen. Ärzte und andere Angehörige der Gesundheitsberufe, die Rezepte schreiben, trügen die ultimative Verantwortung für die unsachgemäße Verteilung von Opioiden an Patienten, nicht die Apotheker, so ihre Argumentation in einer Eingabe an das Gericht. Sie selbst seien dazu verpflichtet, diese Rezepte zu beliefern.
Sollten sie als haftbar befunden werden, so müssten die Ärzte und andere Verschreiber einen Teil der Strafe zahlen, fordern die Kettenbetreiber. Ihre Anwälte verweisen außerdem darauf, dass solche Anschuldigungen die Rolle von anderen Arzneimittellieferanten, wie Internet-Apotheken, unabhängigen Apotheken oder Kliniken, bei der Krise völlig außer Acht ließen. Diese verteilten die Medikamente zum Teil in erheblich größerem Umfang als die Ketten. Sie fordern nun von dem zuständigen Richter in Cleveland, die Ansprüche der Countys in Ohio zurückzuweisen. Deren Anwälte wollen jedoch laut „Washington Post“ weiterhin daran festhalten, die Apotheken zur Rechenschaft zu ziehen. Sie seien ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen, den Missbrauch verschreibungspflichtiger Schmerzmittel aktiv zu verhindern, so der Vorwurf. „Die Apotheken haben die verheerenden Folgen dieser Krise im Bereich der öffentlichen Gesundheit mit eigenen Augen gesehen, und wir werden zeigen, dass sie wenig bis gar nichts getan haben, um dagegen anzugehen“, stellten die Anwälte in einer Erklärung fest. |
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