BAK-Vizepräsidentin: Funke gewinnt gegen Kemmritz

Als BAK-Präsident hatte schon frühzeitig Thomas Benkert, Präsident der Landesapothekerkammer Bayern, seinen Hut in den Ring geworfen: Er kündigte seine Kandidatur an, als sich im August abzeichnete, dass der mittlerweile verstorbene BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer nicht mehr antreten würde. Für dieses Amt blieb Benkert der einzige Bewerber. Ungefähr zeitgleich gab die hessische Kammerpräsidentin Ursula Funke bekannt, dass sie als Vizepräsidentin kandidieren wolle. Doch Ende September wurde klar: Auch die Berliner Kammerpräsidentin Dr. Kerstin Kemmritz hat Ambitionen auf das Vize-Amt. Vergangenen Mittwoch wurde nun gewählt: Benkert wird BAK-Präsident und Funke seine Stellvertreterin.

Thomas Benkert wurde laut Presse­meldung der ABDA von der Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer (BAK) einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Ursula Funke gewann die Wahl zur Vizepräsidentin ebenfalls deutlich: Nach Informationen von DAZ.online setzte sie sich mit 83 Prozent der Stimmen gegen ihre Konkurrentin Dr. Kerstin Kemmritz durch.

Auch bei den Beisitzern mehr Bewerber als Posten

Auch auf der Vorstandsebene gab es bei der BAK-Wahl mehr Bewerber als freie Posten. Erster Bei­sitzer bleibt Dr. Dr. Georg Engel. Der Krankenhausapotheker ist Präsident der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern und seit 2015 Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der BAK. Die angestellten Apotheker werden vertreten durch Dr. Hannes Müller als zweitem Beisitzer. Er leitet eine Filialapotheke in Haltern am See und ist Mitglied des Vorstands der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Zum dritten Beisitzer wurde Dr. Armin Hoffmann neu gewählt. Er ist angestellter Apotheker in der pharmazeutischen Industrie und Präsident der Apotheker­kammer Nordrhein.

Nicht zum Zug kam der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Kai-Peter Siemsen, der sich ebenfalls als Beisitzer im Geschäftsführenden Vorstand beworben hatte. Siemsen strebte bereits im Jahr 2016 das Amt des ABDA-Präsidenten an. Nachdem jedoch der Europäische Gerichtshof am 19. Oktober 2016 den EU-Versendern das Gewähren von Rx-Boni erlaubt hatte, zog er seine Kandidatur gegen den amtierenden ABDA-Prä­sidenten Friedemann Schmidt zurück, um die Geschlossenheit des Berufsstands in dieser schwierigen Situation nicht zu gefährden.

Benkert tritt sein Amt laut Pressemeldung mit einem klaren Ziel an: „Ich will, dass wir die Arbeit der Pharmazeuten auf qualitativ hohem Niveau fachlich weiterent­wickeln und so auch künftig die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln bestmöglich sicherstellen. Gerade in der Pandemie konnten wir den hohen Stellenwert der Apothekerinnen und Apotheker und ihre Leistungsfähigkeit und Flexibilität – egal ob in der öffentlichen Apotheke, in der Krankenhausapotheke, der Industrie, der Bundeswehr, dem öffentlichen Gesundheitsdienst, sowie in Lehre und Ausbildung – exzellent be­weisen. Gleichzeitig gilt es, sich neuen Herausforderungen wie den Pharmazeutischen Dienstleistungen und der Digitalisierung zu stellen. Auch die Diskussion über die Novellierung der Approbationsordnung kann hier eine wichtige Grundlage bilden.“

Die Amtsperiode des fünfköpfigen geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer beginnt im Januar 2021 und dauert vier Jahre. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Fragen der Aus-, Fort- und Weiterbildung, das Berufsrecht sowie Fragen der Arzneimittelsicherheit und der pharmazeutischen Qualität. |