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Pandemie Spezial
Unspezifische COVID-19-Symptome
Jeder Zehnte klagt nur über Magen-Darm-Beschwerden
Eine Gruppe aus China hatte erstmals berichtet, dass auch das Verdauungssystem bei COVID-19 beteiligt sein könnte. Neue Daten zeigen, dass das Angiotensin-Converting-Enzym-2, welches SARS-CoV-2 als Eintrittspforte in die Zellen dient, auch im Magen-Darm-Trakt und in der Leber exprimiert wird. Eine Metaanalyse mit insgesamt 35 Studien und 6686 an COVID-19 erkrankten Patienten ergab nun, dass bei 15% der Patienten während der Erkrankung gastrointestinale Symptome aufgetreten sind. Dazu zählten Appetitlosigkeit, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen. Patienten mit schwerer COVID-19-Erkrankung hatten häufiger gastrointestinale Symptome als weniger schwer erkrankte. Insgesamt hatten Patienten mit gastrointestinalen Symptomen ein höheres Risiko für Lungenversagen und Leberschäden als Patienten ohne diese Symptome. Zehn Prozent der Erkrankten wiesen ausschließlich gastrointestinale Symptome auf, sodass die Diagnose oft erst verzögert gestellt wurde. Ebenso wurde festgestellt, dass jeder fünfte Patient Leberfunktionsstörungen während der Erkrankung entwickelt. Besonders Patienten mit schwerem COVID-19-Verlauf waren davon betroffen. Genaue Studien zum Mechanismus der Leberschädigungen sind rar. Möglicherweise sind die Leberschäden Folge einer Infektion der Leberzellen mit SARS-CoV-2, es wird aber auch eine mögliche Arzneimittel-Toxizität durch die eingesetzten Virustatika diskutiert. Weitere Studien dazu sind abzuwarten. |
Literatur
Mao R, Qiu Y, He JS et al. Manifestations and prognosis of gastrointestinal and liver involvement in patients with COVID-19: a sytsematic review and meta-analysis. The Lancet. Online Vorabpublikation vom 12. Mai 2020
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