Arzneimittel und Therapie

Wertvolle Antikörper sparen

Rhesusfaktor-Gentest für Schwangere

Foto: TwilightArtPictures/AdobeStock

Etwa 15% aller Menschen sind Rhesusfaktor-negativ.

mab | Ab dem 1. Juli 2021 können sich Rhesusfaktor-negative Schwangere ab der zwölften Woche testen lassen, ob sie im weiteren Verlauf der Schwangerschaft Rhesusfaktor-Antikörper gespritzt bekommen müssen oder nicht. Bei dem Gentest, der übrigens Kassenleistung ist, wird bestimmt, ob das Baby den Rhesus-Faktor auf den Erythrozyten trägt (Rhesus-positiv) oder nicht (Rhesus-negativ). Bisher wurden generell allen Rhesus-negativen Schwangeren, ohne den Rhesusfaktor-Status des Ungeborenen zu kennen, in der 30. Woche sowie kurz nach der Geburt Immunglobuline gespritzt. Dies soll verhindern, dass das Immunsystem der Mutter im Falle eines Rhesus-positiven Kindes auf das Protein reagiert und Antikörper bildet, die in einer darauffolgenden Schwangerschaft Probleme bereiten könnten. Allerdings lassen sich die Immunglobuline nicht synthetisch herstellen und sind daher sehr rar und kostbar. Der Gentest soll helfen, die wertvollen Antikörper einzusparen und nur die durchschnittlich 60% der Frauen zu identifizieren, die wirklich ein Rhesus-positives Kind gebären und damit auf die Immunglobuline angewiesen sind. |

Literatur

Rhesusfaktor oder nicht? Test in der frühen Schwangerschaft spart kostbare Immunglobuline, Pressemitteilung des Berufsverbands der Frauenärzte e. V., 17. Juni 2021

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