Arzneimittel und Therapie

Antibiotikum bei Kaiserschnitt

Therapiezeitpunkt beeinflusst kindliches Mikrobiom nicht

Foto: blackday/AdobeStock

mab | Um Infektionen nach einem Kaiserschnitt zu verhindern, emp­fehlen internationale Leitlinien der werdenden Mutter, nicht erst nach der Nabelschnurdurchtrennung, sondern schon vor dem ersten Schnitt ein Antibiotikum (meist Cefuroxim) zu verabreichen. Ob der Zeitpunkt der Antibiotikum-Gabe sich dabei auf die Zusammensetzung des kind­lichen Mikrobioms auswirkt, war Fragestellung einer aktuellen Untersuchung. Dazu analysierten Forscher das Mikrobiom von 40 per Kaiserschnitt entbundenen Kindern einen Tag, eine Woche, 28 Tage nach der Geburt sowie drei Jahre später. 20 Mütter hatten das Antibiotikum noch vor dem ersten Schnitt erhalten, 20 erst nach der Nabelschnurdurchtrennung. Als Kontrolle diente das Mikrobiom von 23 vaginal entbundenen Kindern. Es zeigte sich, dass der Zeitpunkt der Antibiotikum-Gabe keinen Einfluss auf die bakterielle Darmbesiedlung der Kinder hatte. Wohl aber der Kaiserschnitt an sich. So wiesen die vaginal ent­bundenen Kinder deutlich mehr gesundheits­fördernde Bakterien der ­Bacteroides- und Bifidobacterium-Spezies auf. Drei Jahre später waren diese Unterschiede jedoch nicht mehr messbar. Weitere Untersuchungen sollen nun klären, ob sich diese frühkindlichen Veränderungen im Mikrobiom auf das spätere Leben auswirken oder nicht. |

Literatur

Dierikx T et al. Influence of timing of maternal antibiotic administration during caesarean section on infant microbial colonisation: a randomised controlled trial. Gut 2021;0:1–9. doi:10.1136/gutjnl-2021-324767

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