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Paxlovid vor dem Verfall
Bundesgesundheitsministerium: Verlängerung der Haltbarkeit wird geprüft
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) setzt alles daran, das von seinem Haus beschaffte orale antivirale Arzneimittel Paxlovid unter geeignete COVID-19-Patienten zu bringen, vor allem in Pflegeheimen. Wichtig ist, dass die Behandlung rasch nach Symptombeginn startet. Der Minister will daher Hausärzten ermöglichen, das Medikament direkt an Patienten abzugeben; stationäre Pflegeeinrichtungen sollen Paxlovid bevorraten und auf ärztliche Verordnung abgeben können. Bislang wird das Arzneimittel nur sehr zurückhaltend verordnet.
Pilsinger hat nun im BMG nachgehakt: Wie viel wurde beschafft und wie viele Packungen drohen innerhalb der nächsten sechs Monate zu verfallen?
Auf die schriftliche Frage antwortete BMG-Staatssekretär Edgar Franke (SPD), dass eine Million Therapieeinheiten Paxlovid zentral beschafft worden seien. „460.000 Therapieeinheiten wurden bislang an den pharmazeutischen Großhandel ausgeliefert; davon erreichen 280.000 bis Februar 2023 ihr Verfalldatum.“ Und: „Eine mögliche Verlängerung der Haltbarkeit des Arzneimittels wird geprüft.“ Derzeit beträgt die Haltbarkeit laut Fachinformation ein Jahr. Für eine Verlängerung müsste Pfizer neue Daten liefern.
Pilsinger kommentiert Frankes Antwort wie folgt: „Wenn Karl Lauterbach Geschäftsführer eines Handelsunternehmens wäre, wäre das Unternehmen schon längst pleite. Aber so lange der Steuerzahler dafür aufkommt, bestellt der Minister munter drauf los. Das war und ist mit den Impfstoffen genauso. Bei aller Fürsorgepflicht als Bundesgesundheitsminister hat Lauterbach genauso die Pflicht, die Kosten im Auge zu behalten und die Bevorratung für die Bevölkerung bedarfsgerecht, also rationell aufzubauen. Dieser Pflicht kommt der Minister nach wie vor nicht nach.“ |
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