Wirtschaft

Wie läuft das Jahr?

Marktdaten der Apotheken bis August 2023

tmb | Der Rx-Bereich entwickelt sich mittlerweile wieder leicht positiv, und der OTC-Bereich hat sich nach früheren Verlusten stabilisiert. Diese Erkenntnisse lassen sich aus den Daten des Apothekenpanels von Insight Health zu den Absätzen und Umsätzen der Vor-Ort-Apotheken im August ableiten. Im OTC-Bereich verstärkt sich der Eindruck, dass Preiserhöhungen durchgesetzt werden können.

Diese Auswertung betrifft die 31. bis 35. Kalenderwoche und damit etwas mehr als den Monat August, genauer die Zeit vom 31. Juli bis 3. September. Die vorige Betrachtung reichte bis zum 30. Juli (siehe AZ 33-34).

Quelle: Insight Health Daten / Apothekenpanel

Abb. 1: Rx-Umsatz und -Absatz der Apotheken vor Ort im Vergleich zum Vorjahr; Basis: Apothekenverkaufspreise bzw. Packungseinheiten.

Rx: Rückkehr zum leicht positiven Trend

Für den Rx-Bereich ergibt sich in den betrachteten fünf Wochen eine ziemlich gleichmäßige Entwicklung mit einem leichten Anstieg des Absatzes und des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr (siehe Abbildung 1). Der Rx-Absatz stieg jeweils um 2,4 bis 5,3% mit dem geringsten Anstieg in der 32. Woche und dem höchsten Zuwachs in der 33. Woche, der Rx-Umsatz stieg jeweils um 5,0 bis 7,8% mit dem geringsten Plus in der 32. Woche und dem größten Anstieg in der 35. Woche, alles im Vergleich zu 2022. Damit ergeben sich Zuwächse des kumulierten Rx-Absatzes des laufenden Jahres bis zum Ende der 35. Woche um 2,1% und des kumulierten Rx-Umsatzes um 3,5%, jeweils im Vergleich zu 2022. Diese beiden Werte haben sich gegenüber den vorigen Monaten verbessert. Damit ist der Rx-Bereich nach den schwachen Monaten Mai und Juni und der Erholung im Juli nun zu einem leicht positiven Trend zurückgekehrt. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 liegt der kumulierte Rx-Absatz des laufenden Jahres bis zum Ende der 35. Woche um 4,1% höher, beim kumulierten Rx-Umsatz sind es 22,2% mehr. Die Diskrepanz zwischen Absatz und Umsatz zeigt die steigende Bedeutung der Hochpreiser, die auch in den August-Daten erkennbar ist.

Die OTC-Absätze sanken in der 31. und 32. Woche jeweils um etwa 3% gegenüber 2022, während die OTC-Umsätze jeweils um etwa 5% gegenüber 2022 stiegen. In den folgenden drei Wochen verbesserte sich der OTC-Bereich. In der 33. bis 35. Woche waren die OTC-Absätze jeweils etwa 5% und die OTC-Umsätze jeweils etwa 12% höher als im Vorjahr (siehe Abbildung 2). Diese drei Wochen sind jedoch nur ein kleiner Ausgleich für einige deutlich schwächere Phasen in den vorigen Monaten. Sie sorgen dafür, dass die Stagnation nicht in einen negativen Trend übergeht. Der kumulierte OTC-Absatz des lau­fenden Jahres bis zum Ende der 35. Woche ist nur 0,9% höher als im Vorjahr, beim kumulierten OTC-Umsatz sind es 8,7% mehr. Unter Berücksichtigung der Inflation ist dies weiterhin als Stagnation zu bezeichnen.

Quelle: Insight Health Daten / Apothekenpanel

Abb. 2: OTC-Umsatz und -Absatz der Apotheken vor Ort im Vergleich zum Vorjahr; Basis: reale Apothekenverkaufspreise bzw. Packungseinheiten.

OTC: Preiserhöhungen durchgesetzt

Immerhin gibt es inzwischen eine stabile Differenz zwischen der Absatz- und der Umsatzentwicklung. Demnach können die Apotheken im OTC-Bereich offenbar Preiserhöhungen durchsetzen. Dies schlägt sich auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 nieder. Der kumulierte OTC-Absatz des laufenden Jahres bis zum Ende der 35. Woche ist 5,9% niedriger als 2019, der kumulierte OTC-Umsatz hingegen 4,6% höher.

Quelle: Insight Health

Abb. 3: So viele Einheiten haben die Apotheken in den jeweiligen Kategorien pro Monat abgegeben. Ausgeschrieben die Zahlen für Juli 2023.

Quelle: Insight Health

Abb. 4: So viel haben die Apotheken in den jeweiligen Kategorien pro Monat umgesetzt. Ausgeschrieben die Zahlen für Juli 2023.

Absolute Daten: Stagnation im Juli

Außerdem liegen nun die absoluten Daten, die Insight Health aus den Ergebnissen der Rechenzentren ermittelt, für den Juli vor. Demnach haben die Vor-Ort-Apotheken im Juli 131,8 Millionen Einheiten abgesetzt und 6.465,7 Mil­lionen Euro umgesetzt (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Das sind 4,5% weniger Absatz und 1,7% weniger Umsatz als im Juni. Da der Juni 22 Arbeitstage (von Montag bis Freitag), der Juli aber nur 21 Arbeitstage hatte, lässt sich der Absatzrückgang mit der Zahl der Arbeitstage erklären. Der geringere Rückgang des Umsatzes kann auf mehr Rx-Hochpreisern und steigenden OTC-Preisen beruhen. Insgesamt sprechen diese Daten für Stagnation im Juli und bestä­tigen damit den Eindruck, den bereits die Paneldaten für den Juli vermittelt hatten (siehe AZ 33-34). |

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