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Weniger „Pille“, mehr Abbrüche?

Frauenärzte sehen Zusammenhang

dm/jr | Immer mehr Frauen haben Bedenken gegenüber hormonellen Kontrazeptiva. Der Berufsverband der Frauenärzte sieht einen assoziativen Zusammenhang zwischen der sinkenden Zahl an Verwenderinnen der „Pille“ und der steigenden Zahl an Schwangerschaftsabbrüchen.
Foto: thingamajiggs/AdobeStock

Bei der Verhütung mit oralen Kontrazeptiva sind neben dem Nutzen in den vergangenen Jahren zunehmend die Risiken in den Fokus der allgemeinen Öffentlichkeit getreten. Gerade bei jungen Frauen beobachtet der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) in den vergangenen Jahren einen Trend zur Verhütung ohne Hormone. Interessant ist, dass der BVF diese Entwicklung in einen losen Zusammenhang mit der Zunahme von Schwangerschaftsabbrüchen stellt. Der BVF erklärt zwar, dass es keine Daten zu den Ursachen des Anstiegs an Schwangerschaftsabbrüchen gebe, betont jedoch: „Nach Aussage des Statistischen Bundesamtes stehen Abbruchszahlen immer in Zusammenhang mit der Gesamtzahl der Geburten. Allerdings sind die Geburtenraten insgesamt – abgesehen von einem kurzen Anstieg in Zeiten der Pandemie – rückgängig, während Abbruchszahlen weiter steigen. Ebenso spielen auch Faktoren wie die aktuelle wirtschaftliche Lage oder die Folgen des Kriegs in der Ukraine eine Rolle, gleichzeitig ist für den Anstieg der ungewollten Schwangerschaften laut unserer Beobachtung das geänderte Verhütungsverhalten verantwortlich.“ |

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