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Was bleibt?

Foto: Philip Kottlorz Fotografie

Julia Borsch, Chefredakteurin der DAZ

Was Apothekerinnen und Apotheker mit den Namen Roth, Eger, Troschütz, Mutschler, Auterhoff und Kovar verbinden, hängt vermutlich ein bisschen vom Alter ab. Während ein Teil des Berufsstands dabei vor allem an Lehrbuch-Klassiker aus der Pharmazie denkt, haben einige ältere Kolleginnen und Kollegen bei diesen Professoren noch Vorlesungen gehört. Auf jeden Fall sind die Namen der Herren wohl allen ein Begriff. Obwohl sie das Pensionsalter lange überschritten haben oder sogar schon verstorben sind, wirkt ihr Lebenswerk Generationen später noch nach.

Bei den Bundesgesundheitsministern ist das nicht immer so. Viele von ihnen haben es nicht geschafft, bei der Apo­thekerschaft in prägender Erinnerung zu bleiben. Daran, was Philipp Rößler, Daniel Bahr oder gar Andrea Fischer während ihren Amtszeiten vollbracht oder auch verbockt haben, erinnert sich kaum jemand mehr.

Anders könnte das beim aktuellen Gesundheitsminister Karl Lauterbach werden. Sein schlechter Ruf eilte ihm bereits vor Amtsantritt voraus. Denn als Berater von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, die ebenfalls im kollektiven Gedächtnis der Apothekerschaft verankert sein dürfte, war er an vielen für das Apothekenwesen einschneidenden Reformen zumindest im Hintergrund beteiligt. So fielen beispielsweise das Fixhonorar, der Versandhandel, der eingeschränkte Mehrbesitz, der Ausschluss rezeptfreier Arzneimittel aus der GKV-Erstattung und die Rabattverträge in Schmidts Amtszeit und damit – auch – in Lauterbachs Verantwortung.

Und seit seinem Amtsantritt hat Karl Lauterbach nichts dafür getan, in der Gunst der Apothekerinnen und Apotheker zu steigen. Ganz im Gegenteil! Aktuell spielt er das Problem der Lieferengpässe nicht nur konsequent herunter, sondern wirft der Apothekerschaft auch noch Panikmache vor. Die Wut darüber hat es immerhin auf die Titelseite der Bild-Zeitung geschafft (siehe Seite 9). Zudem ist Lauterbach mit der Etablierung der Gesundheitskioske drauf und dran, eine kosteninten­sive Parallelstruktur zu schaffen, anstatt die bestehende zu stärken. Zu allem Überfluss kürzte er auch noch mit der Anhebung des Kassenabschlags das Honorar, obwohl eine Erhöhung mehr als überfällig ist. Und nicht einmal das in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit zuneh­mende Apothekensterben scheint ihn in irgendeiner Weise zu beeindrucken.

Warum er so agiert, soll er am 27. September beim Deutschen Apothekertag erklären. Die ABDA hat diesen Tag zum „Tag der Antworten“ ausgerufen und Lauterbach im Vorfeld mit ihren Fragen konfrontiert. Ob der Minister antworten wird und diese Antworten dann auch befriedigend sind, wird sich zeigen. Und selbst wenn – ob sich dann auch etwas zum Positiven ändert, ist mehr als fraglich. Von daher stellt sich bei Karl Lauterbach nicht die Frage, ob er den Apothekerinnen und Apothekern in Erinnerung bleibt, sondern wie schlimm diese Erinnerung ist – auf einer nach oben offenen Skala.

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