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Anstieg der Arzneimittelausgaben bleibt im Rahmen

Apotheken leisten seit Mittwoch trotzdem höheren Kassenabschlag

ks | Die GKV-Ausgaben für Arzneimittel sind im Jahr 2022 weniger stark angestiegen als erwartet. Nach aktuellen Berechnungen des Deutschen Apothekerverbands (DAV) beträgt das Plus 5,2 Prozent, insgesamt belaufen sich die Kosten auf 47,4 Milliarden Euro. Die Entwicklung liegt damit knapp hinter den Rahmenvorgaben von Krankenkassen und Ärzten und deutlich hinter der allgemeinen Preisentwicklung. Die Apotheken verursachen von diesen Ausgaben einen Anteil von nur knapp 2 Prozent.

Wie der Deutsche Apothekerverband (DAV) mitteilt, hat die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) im vergangenen Jahr 5,2 Prozent mehr für Arzneimittel ausgegeben als 2021. Insgesamt lagen die Ausgaben bei 47,4 Milliarden Euro (inklusive Mehrwertsteuer). Das ergäben aktuelle Berechnungen auf Basis der Abrechnungsergebnisse von Apotheken­rechenzentren.

Foto: DAZ/Alex Schelbert

Obwohl die GKV-Ausgaben für Arzneimittel 2022 weniger stark angestiegen sind als erwartet, werden den Apotheken nun trotzdem pro Jahr 120 Millionen Euro entzogen.

Einsparungen durch Rabattverträge sind dabei noch nicht berücksichtigt. Diese beliefen sich bereits in den ersten drei Quartalen 2022 auf über 4 Milliarden Euro, wie aus vorläufigen Rechnungsergebnissen hervorgeht.

Der DAV weist darauf hin, dass der Kostenzuwachs der Krankenkassen somit nicht nur hinter den Rahmenvorgaben von GKV-Spitzenverband und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) in Höhe von 5,3 Prozent zurückbleibt, sondern auch hinter der allgemeinen Preisentwicklung. Das Statistische Bundesamt hatte die Inflationsrate für das Jahr 2022 in Deutschland zuletzt mit 7,9 Prozent angegeben.

Die Zahl der ärztlich verordneten Arzneimittel ist laut DAV im Jahr 2022 um 2,8 Prozent auf 734 Millionen gestiegen. Die Zahl der in den Apotheken eingelösten GKV-Rezepte wuchs um 3,9 Prozent auf 462 Millionen.

Der DAV-Vizevorsitzende Hans-Peter Hubmann erklärt dazu: „Der Anteil der Apotheken an den Gesamtausgaben der Krankenkassen ist seit Jahren rückläufig und liegt nur noch bei knapp zwei Prozent. Die Apotheken sind deshalb fürwahr keine Kostentreiber im Gesundheitswesen.“ Umso befremdlicher sei, dass ihr Honorar ab 1. Februar durch einen erhöhten Kassenabschlag für zwei Jahre radikal gekürzt werde.

Seit vergangenen Mittwoch liegt dieser Abschlag bei 2 Euro statt bei bisher 1,77 Euro je Rx-Packung. Hubmann: „Pro Jahr werden den Apotheken somit 120 Millionen Euro entzogen, die sie dringend in der Versorgung brauchen. Die Politik muss verstehen, dass eine bessere Resilienz der ambulanten Versorgung nicht gegen die Apotheken, sondern nur mit den Apotheken erreicht werden kann.“

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Hubmann weist ferner darauf hin, dass die Apotheken weiter vor Herausforderungen stehen – als Stichworte nennt er die Versorgung von Flüchtlingen und die Lieferengpässe. Beides meisterten sie mit „großem Einsatz und hoher Kompetenz.“ Der DAV-Vize betont: „Mehr Versorgungssicherheit wird für unsere Gesellschaft künftig allerdings nicht zum Nulltarif zu haben sein. Die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung bleibt angesichts der demografischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts in jedem Fall sehr anspruchsvoll.“ |

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