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Doping am Arbeitsplatz
Werden leistungssteigernde Substanzen über- oder unterschätzt?
Wer heute in einem zunehmend komplexen und globalen Arbeitsleben mithalten will, muss aktiv, flexibel und stets verfügbar sein und über ein gutes soziales Anpassungsvermögen verfügen. Immer mehr Menschen greifen zu leistungssteigernden Substanzen oder solchen, die der Stressbewältigung dienen, so heißt es vielfach in der Presse.
Unter Doping am Arbeitsplatz wird die gezielte Anwendung von Arzneimitteln bzw. Substanzen verstanden, um im Beruf bestimmte Leistungen und Anforderungen zu erfüllen. Die Einnahme der Mittel erfolgt ohne therapeutische Indikation von überwiegend gesunden Menschen und ist demnach im arzneimittelrechtlichen Sinne als Off-label-use beziehungsweise Missbrauch zu interpretieren.
Zwar gibt derzeit keine wissenschaftliche Evidenz dafür, dass bei Erwachsenen Doping am Arbeitsplatz bzw. die Einnahme von Substanzen zum pharmakologischen Neuroenhancement oder im Sinne des Hirndopings bei Schülern und Studenten in Deutschland in größerem Umfang betrieben wird. Doch trotzdem scheint es bei einem Teil der erwachsenen Bevölkerung – und noch mehr bei Heranwachsenden – durchaus eine Bereitschaft zu geben, auf leistungssteigernde Mittel zurückzugreifen. Wachsamkeit scheint hier demnach weiter angebracht zu sein. Hinzu kommt, dass für sämtliche verwendete Substanzen, vielleicht mit Ausnahme von Modafinil, beim momentanen Stand der Forschung weder Belege für die Wirksamkeit bei Gesunden noch zur langfristigen Sicherheit vorliegen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) rät vor dem Hintergrund grundsätzlich von der nicht indizierten Einnahme verschreibungspflichtiger Substanzen zum Neuroenhancement ab.
Lesen Sie ausführlicher in der aktuellen DAZ 2013, Nr. 44, S. 46 – 52 im Beitrag „Doping am Arbeitsplatz“.
Stuttgart - 30.10.2013, 17:11 Uhr