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Arzneimittelanwendung
Pädiatrische Arzneimittel sind kein Kinderspiel
Weinende Kinder beim Inhalieren, nicht-stillhalten wollen bei der Applikation von Augenarzneien, Verweigerung eines unangenehm schmeckenden Antibiotika- oder Fiebersaftes: Kindern Arzneimittel zu verabreichen, ist oft eine Herausforderung. Allerdings gibt es Tricks, mit denen man sich behelfen Kann.
So werden bei Säuglingen und Kleinkindern Augentropfen beispielweise am besten auf dem Rücken liegend verabreicht. Ältere Kinder können auch im Sitzen den Kopf in den Nacken legen. Nachdem Lid und Wimpern ggf. gereinigt wurden (idealerweise mit steriler isotonischer Kochsalzlösung), wird das Unterlid vorsichtig heruntergezogen und der Tropfen in den Bindehautsack eingebracht. Alternativ dazu kann das Unterlid behutsam nach vorn gezogen werden, bis eine „Tasche“ entsteht. Bei Säuglingen müssen Ober- und Unterlid häufig mit den Fingerspitzen getrennt werden. Ist eine Gabe auf keine der beschriebenen Weisen möglich, bietet sich die kanthale Applikation als Alternative an. Das Kind befindet sich dafür in Rückenlage (ohne Kopfkissen!), der Tropfen der Augenarznei wird in den inneren Lidwinkel des geschlossenen Auges appliziert. Beim spontanen Öffnen des Auges gelangt er auf die Horn- und Bindehaut. Nach der Gabe sollte das Kind das Auge etwa eine Minute lang schließen (aber nicht zukneifen).
Mehr Hinweise, die dabei helfen, die Herausforderung Arzneimittelkapplikation bei Kindern zu meistern und außerdem das neue DAZ-Merkblatt „Kindersäfte“ (für Abonnenten), das einen Überblick über die Geschmacksrichtungen verschiedener Fieber- und Antibiotikasäfte gibt, finden Sie in der aktuellen DAZ.
Quelle: C. Bruhn und DAZ 2014, Nr. 8, S. 46 W. Kircher: Kein Kinderspiel: Pädiatrische Arzneimittel sind stark erklärungsbedürftig
21.02.2014, 11:30 Uhr