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Viele Fußballspieler nehmen vor wichtigen Spielen starke Schmerzmittel und Entzündungshemmer, wie eine investigative Recherche von CORRECTIV bestätigt. Die Präparate tauchen nicht in der Liste der verbotenen Dopingmittel auf, Pharmakologen und Sportmediziner warnen jedoch vor Nebenwirkungen und vorbeugendem Gebrauch. Zum Müll der deutschen Nationalmannschaft war kein Durchkommen.
In einem Mülleimer vor dem Hotel der ukrainischen
Nationalmannschaft haben wir einen Sack mit 14 Arzneimitteln, Spritzen und
Infusionsbesteck gefunden, dazwischen lag die Kapitänsbinde mit dem Schriftzug
„No to racism – Respect“, die die Spielführer aller Mannschaften
bei dieser EM tragen. Bei den Medikamenten fallen sechs verschiedene
Schmerzmittel und Entzündungshemmer auf. Sie lassen darauf schließen, dass
der Einsatz von Medikamenten im Fußball verbreitet ist.
Auf der Liste verbotener Dopingmittel stehen die Präparate nicht. Der Einsatz von Injektionen ist allerdings zum Beispiel im Radsport schon seit fünf Jahren verboten. Im Radsport gilt seit den großen Dopingskandalen eine No-Needle-Policy, keine Nadeln ohne klaren medizinischen Zweck. Pharmakologen warnen zudem vor dem bedenkenlosen Einsatz von Schmerzmitteln und Entzündungshemmern.
Arzneimittel und Kapitänsbinde
Das Mannschaftshotel der Ukraine in Aix-en-Provence liegt an einer wenig befahrenen Straße. Hier stellen die Hotelangestellten abends den Müll raus. Zwei große Tonnen sind bis oben hin mit Säcken gefüllt. Das Küchenpersonal macht Zigarettenpause, nur wenige Meter entfernt.
Am Abend zuvor, dem 21. Juni 2016, hat die Ukraine das letzte Gruppenspiel gegen Polen mit 1:0 verloren und dann direkt den Rückflug nach Kiew genommen. In ihrem Hotel in Aix-en-Provence war das Team zum letzten Mal rund 24 Stunden vor Anpfiff. Jetzt erinnern noch zwei Übertragungswagen des ukrainischen Fernsehens an die Präsenz der Fußballer.
Und der Müll, den sie hinterlassen haben: Wir finden benutzte Spritzen, Arzneimittelpackungen und kleine Ampullen, gefüllt mit einer klaren Flüssigkeit. Die Präparate sind kyrillisch bedruckt, auf russisch und ukrainisch (siehe Foto). Außerdem kommen eine blaue Kapitänsbinde der Uefa, ein Aufwärmshirt, eine Liste mit der Zimmerbelegung der ukrainischen Spieler und mehrere leere Flaschen Schnaps zum Vorschein.
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