Verifizierung jedes Rezepts nicht zumutbar
Dass es so leicht ist, auf diesem Weg an
verschreibungspflichtige Arzneimittel zu gelangen, dafür machen die Tester die fehlenden
Formvorschriften für Privatrezepte verantwortlich – ein Problem, das online- wie auch Vor-Ort-Apotheken haben.
Pharmazeutisches Personal würde im Zweifel in die Rolle eines privaten
Ermittlers gedrängt, schreibt testbericht.de. Denn der für Apotheken bislang einzig sichere
Weg zur Verifizierung eines Privatrezeptes sei, in jedem
Einzelfall die Praxis in einem Ärzteverzeichnis zu recherchieren und zu
kontaktieren, ob sie dieses Rezept ausgestellt hat.
Und nicht einmal das geht in jedem Fall.
Denn ein Arzt muss
in keiner Praxis sein, um verordnen zu dürfen. Mediziner, die nicht (mehr)
praktizieren, oder auch gelegentlich Krankenhausärzte können Rezeptvordrucke haben, auf denen ihre Privatadresse angegeben ist. Was dann?
Den mutmaßlichen Arzt zuhause
anrufen und sich die Kopie des Arztausweises schicken lassen? Praxis oder privat – Fakt ist, die
Verifizierung jedes Privatrezeptes ist im Alltag wohl kaum zumutbar.
Als einfachste Lösung, Fälschungen zumindest zu erschweren, schlagen die Tester ein
einheitliches Formular für Privatrezepte vor – vergleichbar mit dem Muster 16 –
das nur Ärzte beziehen können. Eine weitere Maßnahme könnte ein TAN-System
sein, das nach Ansicht der Tester mit wenig
technischem Mehraufwand und ohne Datenschutzprobleme umsetzbar wäre.
Im Anschluss an den Test wurden die Apotheken mit den Ergebnissen konfrontiert. Die „Durchgefallenen“ fordern zentrale Ärztedatenbanken, eRezepte und strengere Formvorschriften. Damit haben sie auf jeden Fall Recht – in diesem Bereich besteht Handlungsbedarf.
1 Kommentar
Ich sehe das Problem nicht
von Markus Licht am 11.09.2018 um 18:44 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.