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Therapie mit Car-T-Zellen
Erneute Todesfälle bei Studie zu Krebs-Immuntherapie
Zwei Probanden eines Arzneimittel-Tests der US-amerikanischen Biotech-Firma Juno Therapeutics verstarben vergangene Woche an Hirnödemen. Erst im Juli war nach dem Tod dreier Probanden der Test gestoppt worden. Die Arzneimittelagentur FDA hatte jedoch schnell eine Fortsetzung ermöglicht. Was bedeutet der Zwischenfall für die Therapieart, die viele Forscher als vielversprechend ansehen?
Bei einer Studie zu einer Krebs-Immuntherapie der US-amerikanischen Biotech-Firma Juno Therapeutics sind vergangene Woche erneut zwei Probanden an Hirnödemen verstorben. Bereits im Juli war die Phase-2-Studie „ROCKET“ von der Arzneimittelbehörde FDA gestoppt worden, nachdem drei Patienten mit therapierefraktärer Akuter lymphatischer Leukämie (ALL) mit vergleichbaren Symptomen verstorben waren. Damals nahm Juno Therapeutics an, die Vorbehandlung der Patienten mit zwei Chemotherapeutika – unter anderem Fludarabin – habe zu den Problemen geführt.
Nur fünf Tage nach dem Stopp hatte die FDA die Fortsetzung der Studie erlaubt.
Eigentlich sollten mindestens 50 schwer erkrankte Patienten behandelt werden, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Therapie JCAR015 zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden den Probanden eigene T-Zellen entnommen und gentechnisch so verändert, dass sie einen künstlichen T-Zell-Rezeptor (chimärischer Antigen-Rezeptor, CAR) ausbilden, mittels dessen das Immunsystem die jeweiligen Tumorzellen erkennen und bekämpfen kann.
Protokolländerung half nicht wie erhofft
Seit August wurden zwölf Patienten behandelt. Einer der nun verstorbenen Patienten war jünger als 30 Jahre, zu dem anderen Patienten machte Juno zunächst keine Angaben. „Es ist unsere Einschätzung, dass der Verzicht auf Fludarabin die Häufigkeit der schweren Neurotoxizität verringert hat“, sagte der Geschäftsführer von Juno Therapeutics, Hans Bishop, laut dem Nachrichtenportal STAT. „Es hat uns nur noch nicht so weit gebracht, wie wir erhofft hatten.“
War die US-amerikanische Arzneimittelbehörde in ihrer
schnellen Entscheidung, die Studie fortzuführen, zu voreilig? „Angesichts
dessen, was passiert ist, hat die FDA wirklich einen Bock geschossen“, sagte
der Gesundheitsanalyst von Edison Investment Research und Krebstherapie-Experte Maxim Jacobs gegenüber STAT.
„Was hat die FDA in dem Zeitraum untersucht, von der Ankündigung der
Unterbrechung der Studie bis zur dessen Aufhebung“, fragte er. Die Arzneimittelbehörde
nahm laut dem Branchendienst zunächst keine Stellung.
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