Wegen Brexit

Berlin bewirbt sich als zukünftiger EMA-Sitz

Berlin - 09.12.2016, 16:30 Uhr

Spree statt Themse? Auch Berlin hat Interesse an der Europäischen Arzneimittelbehörde. (Foto: JFL Photography / Fotolia)

Spree statt Themse? Auch Berlin hat Interesse an der Europäischen Arzneimittelbehörde. (Foto: JFL Photography / Fotolia)


Frankfurt, München, Saarbrücken – oder zurück auf Null?

In Deutschland gibt es jedoch neben der aktuellen sowie der ehemaligen Hauptstadt noch weitere Konkurrenz: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) setzte sich für Frankfurt ein, während die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) München als „prädestiniert“ ansieht. Einige SPD-Politiker haben sich hingegen für einen Umzug nach Saarbrücken stark gemacht. „Der Medizin-Standort Saarland verfügt über exzellente Forschungseinrichtungen und bietet hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten“, sagte der Abgeordnete des Europaparlaments Jo Leinen.

Doch bis die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten um den besten Sitz der EMA verhandeln, dürfte noch einige Zeit ins Land streichen. Zuerst muss Großbritannien tatsächlich den Austritt aus der EU einleiten – der jedoch noch strittig ist: Demnächst wird der britische Supreme Court darüber entscheiden, ob das Parlament dem Brexit noch zustimmen muss, in dem viele EU-Befürworter vertreten sind, oder ob die Volksentscheidung die Regierung bereits ermächtigt hat, den Austrittsprozess einzuleiten.

Anschließend sind noch die Konditionen der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen der EU und Großbritanniens nach einem vollzogenen Brexit zu klären: Vielleicht wird Großbritannien über Verträge mit Brüssel ähnlich wie die Schweiz und Norwegen versuchen, weiter am europäischen Zulassungsverfahren teilzuhaben – und mit einem guten Angebot die EU zu überreden versuchen, die EMA weiterhin an der Themse zu belassen.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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