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Eli Lilly, Roche, Merck & Co
2017 wichtiges Jahr in der Alzheimer-Forschung
Amyloid: Der Forschungsansatz der Branche
Elli Lilly steht nicht allein. Mehrere Pharmaunternehmen haben Medikamente
in der weit fortgeschrittenen Erprobung. Zum Teil fußen sie auf ähnlichen
Ansätzen wie der gescheiterte Lilly-Kandidat. „Die meisten anderen forschenden
Unternehmen gehen von dem gleichen Grundansatz aus, der sich auf das
Eiweißmolekül Amyloid bezieht. Von daher liegt die Vermutung nahe, dass auch
sie mit ihren Studien scheitern könnten“, sagt der Pharma-Analyst Bernhard Weininger
vom Aktienanalysehaus Independent Research. „Andererseits betonen andere
Hersteller, dass ihre Forschungen spezifischer sind als der Lilly-Ansatz. Und
es kann sein, dass kleine Veränderungen den Ausschlag geben.“ Weininger stuft
die Alzheimer-Forschung generell als sehr risikoreich ein.
Bisher hat nach dem Lilly-Rückschlag kein Unternehmen angekündigt, seine Pläne überdenken zu wollen. Zumal es anderswo gute Nachrichten gibt: Der US-Konzern Biogen etwa konnte im Sommer hoffnungsvolle Zwischenergebnisse für seinen Antikörper Aducanumab vermelden – und das, obwohl der Ansatz dem des Lilly-Produkts ähnelt
„2017 könnte ein wichtiges Jahr für Alzheimer werden“, gibt sich Hendrik Liebers, Finanzchef des auf Alzheimer spezialisierten Biotechunternehmens Probiodrug aus Halle an der Saale optimistisch. Das Unternehmen hat ebenfalls ein Mittel in der klinischen Erprobung. Auch auf Neuigkeiten des Schweizer Pharmakonzerns Roche wartet die Branche. Wegen mangelnder Wirksamkeit stoppten die Schweizer vor zwei Jahren eine Studie. Später gab es Hinweise, dass eine höhere Dosierung des Wirkstoffes die Wirksamkeit verbessern könnte. 2017 will Roche entscheiden, ob es neue Studien wagt.
Einen anderen Medikamentenkandidaten hat das US-Unternehmen Merck & Co in der Prüfung, eine späte Studie soll im kommenden April abgeschlossen werden. Auch Novartis forscht an zwei Wirkstoffen. Generell fokussieren sich die Forscher heute auf möglichst frühe Stadien der Krankheit und sie beziehen auch Menschen in die Studien ein, die eine genetische Disposition für die Krankheit haben, bei denen sich aber noch keine Symptome zeigen. Je früher die Behandlung, umso eher ist eine Wirkung zu erhoffen, so die Annahme.
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