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Wie verhalten sich Apotheker im Super-Wahljahr?
Wahljahr: Schließlich haben die Apotheker – so wie der Rest der Bundesrepublik – im kommenden Jahr die Möglichkeit, ihre Zufriedenheit oder Unzufriedenheit mit der Politik Ausdruck zu verleihen. Denn Mitte September wählt das Land einen neuen Bundestag. Wie sich der Großteil der Apotheker bei dieser Wahl verhalten wird, dürfte sehr von den oben genannten Faktoren abhängen. Schafft es die CDU um Minister Gröhe, das Rx-Versandverbot gegen die Proteste der SPD durchzusetzen, dürften die Christdemokraten bei den Pharmazeuten ein Stein im Brett haben. Aber auch die Linke dürfte bei den Apothekern hoch im Kurs stehen: Erst kürzlich hatte die Oppositionsfraktion im Bundestag erneut einen Antrag zum Verbot des Rx-Versandes gestellt. Die Linke steht zur inhabergeführten Apotheke vor Ort und will die pharmazeutischen Kompetenzen in der Primärversorgung sogar noch stärker unterbringen.
Schwierig hingegen könnten es die Grünen und die SPD bei den Apothekern haben. Die Pläne von SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach nach dem EuGH-Urteil wurden in den Fachmedien der Apotheker in den vergangenen Wochen größtenteils negativ kommentiert. Und auch der Boni-Deckel würde den Pharmazeuten wohl nicht gefallen. Die Grünen setzen sich nachhaltig für eine umfassende Reform des Apothekenhonorars und für zusätzliche Honorare für Beratungen ein. Gleichzeitig hat auch die Arzneimittelexpertin der Grünen im Bundestag, Kordula Schulz-Asche, aber mehrfach den Versandhandel verteidigt.
Noch vor den Bundestagswahlen stehen in drei Bundesländern allerdings Landtagswahlen an (Schleswig-Holstein, Saarland, Nordrhein-Westfalen). Dass das Thema Apotheken in den Länderwahlkämpfen eine große Rolle spielen wird, ist unwahrscheinlich. Schließlich wird der größte Teil der Gesundheitspolitik in Berlin gestaltet. Allerdings könnten die Länder beim Rx-Versandverbot noch eine Rolle spielen im kommenden Jahr. Mit einer knappen Mehrheit hatte der Bundesrat nämlich vor einigen Wochen einen Antrag zum Rx-Versandverbot beschlossen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Länder verhalten, wenn Gröhes Referentenentwurf nicht durchkommt.
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