cyst-u-ron: Als Standardtherapie zur Behandlung der schweren chronischen Blasenerkrankung Interstitielle Cystitis (IC) ist der Wirkstoff Pentosanpolysulfat (PPS) in den europäischen und US-amerikanischen Ärzte-Leitlinien bereits verankert. Jetzt erhielt der Wirkstoff von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA den Status eines Orphan Drug für die Indikation IC zuerkannt.
Die Interstitielle Cystitis (IC) zählt zu den sogenannten Seltenen Erkrankungen (Orphan Diseases). Von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA wurde der Wirkstoff PPS 2015 offiziell als Orphan Drug für dieses Anwendungsgebiet registriert. Die IC ist eine schwere, chronische Blasenerkrankung, die die Lebensqualität in erheblichem Maße einschränkt. Mit durchschnittlich weniger als zwei Patienten pro 10.000 Einwohner und dem großen Leidensdruck ist sie offiziell als sogenannte Seltene Erkrankung (Orphan Disease) anerkannt. Für die Betroffenen bedeutet sie sehr häufige, erschwerte und schmerzhafte Blasenentleerungen, insbesondere nachts, sowie starke Schmerzen im Unterbauch.
Ursache für die chronische Krankheit ist unter anderem eine Schädigung der Blasenschleimhaut, wobei insbesondere die Glykosaminoglykan(GAG)-Schicht betroffen ist. In der Folge ist deren Schutzeffekt vermindert, wodurch toxische Harnbestandteile in tiefere Gewebeschichten vordringen und Gewebereizung beziehungsweise Entzündungen hervorrufen können.
Über den Wirkstoff PPS
In den europäischen und amerikanischen Ärzte-Leitlinien ist der Wirkstoff Pentosanpolysulfat für die Standardtherapie zur Behandlung der IC angegeben. Aufgrund seiner strukturellen Ähnlichkeit zu den Glykosaminoglykanen ist PPS in der Lage, die geschädigte GAG-Schicht der Blase wieder aufzubauen und verhindert so weiteres Eindringen schädigender Substanzen in tiefere Gewebeschichten. Darüber hinaus unterstützt PPS die Hemmung der Ausschüttung des Gewebehormons Histamin, wodurch sich die Entzündung als Begleit- und Folgeerscheinung der Erkrankung reduziert. Insgesamt führt dies zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Patienten.
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