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Telefon-Terror
Handy verursacht Hunderte Geisteranrufe in einer Apotheke
Über zwei Wochen lang stand das Telefon der Uhlen-Apotheke im niedersächsischen Rosche bei Uelzen nicht still. Krankenhäuser, Arztpraxen und andere Apotheken wurden mit dem Anschluss der Offizin verbunden, ohne dass einer gewählt hätte. Nun hat die Telekom endlich den Grund gefunden.
So um den 6. Januar herum habe das erste Mal das Telefon geklingelt, am anderen Ende eine Arztpraxis, die aber gar nicht in der Uhlen-Apotheke in der niedersächsischen 2000-Einwohner-Gemeinde Rosche bei Uelzen angerufen hatte, berichtet Karlheinz Apel, Seniorchef der Apotheke. Das war erst der Auftakt. Zunächst immer erst ab 16 Uhr, dann auch den ganzen Tag klingelte in der Offizin bis zu 100 Mal am Tag das Telefon.
Am anderen Ende zumeist Arztpraxen, Krankenhäuser, Senioren- oder Pflegeheime, Krankentransportunternehmen und weitere Unternehmen und Einrichtungen aus dem medizinischen Sektor in der Umgebung von Uelzen. Keine der beiden Seiten hatte jeweils angerufen, und die Gespräche währten meist nur Sekunden. „Am schlimmsten waren aber die Beerdigungsinstitute. Von denen hatten wir welche aus Köln und Berlin in der Leitung und die waren meistens dann schnell unfreundlich“, berichtet Apel von dem Spuk.
Die Sicherheitsabteilung der Telekom beschäftigte sich mit dem Fall
Geisteranrufe nannte das die Telekom, die der Apotheker wegen des Problems ansprach. „Da habe ich mit drei Leuten gesprochen, die wirklich kompetent waren“, sagt Apel. Unter anderem die Stelle der Telekom, die sich mit der Sicherheit des Kommunikationsnetzes beschäftigt, befasste sich mit dem Fall. „Es gab aber im Call-Center dann auch immer ganz unterschiedliche Berater, die zum Teil recht sinnlose Vorschläge machten“, sagt Apel. So erklärte ihm einmal eine Telekom-Angestellte, er solle doch alle Nummern, die da anriefen, einfach sperren lassen. „Das geht natürlich nicht. Ich kann ja nicht die ganzen Arztpraxen und Seniorenheime der Umgebung für mich sperren lassen“, sagt der 70 Jahre alte Seniorchef der betroffenen Apotheke.
Allerdings seien die vielen Anrufe nur eher lästig gewesen. „Wir haben zum Glück eine sehr gute Telefonanlage mit mehreren Anschlüssen. Wir waren also immer erreichbar, trotz der ganzen Geisteranrufe“, sagt Apel. Allerdings habe das zusätzliche Arbeit gemacht. „Wir haben, wenn es ging, die Nummern im Display aufgeschrieben. Wir wollten ja unseren Beitrag leisten, dass das aufgeklärt werden kann und aufhörte“, sagt der Apotheker.
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