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Umfrage und Rechtsgutachten
Wie Versender Abgeordnete überzeugen wollen
Deutschland drohe durch ein Rx-Versandverbot die „Staatshaftung“, mehr als jeder zweite Deutsche auf dem Land bestelle Arzneimittel im Versand und drei von vier Bürgern fänden den Versandhandel wichtig: Mit einem Rechtsgutachten und einer Umfrage setzt sich der Bundesverband Deutscher Versandapotheker bei Abgeordneten für den Rx-Versand ein.
Exakt drei Viertel der Deutschen will die Möglichkeit haben, Arzneimittel zu bestellen, erklärt der Bundesverband der Versandapotheken (BVDVA) in einer Pressemitteilung vom heutigen Dienstag. In einer Serie von Pressemitteilungen betont der Verband seit mehreren Wochen die Vorteile des Versandhandels – und erklärt mit einem Rechtsgutachten, dass sich die Bundesregierung durch das von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe geplante Rx-Versandverbot der Gefahr der „Staatshaftung“ aussetzt.
So wie die ABDA nach dem EuGH-Urteil zu dramatischen Worten greift und von „gefährlichen Einflüssen“ schreibt, kämpfen auch die Versandapotheken mit harten Bandagen. „Leider arbeiten Kampagnen gegen den Arzneiversand hauptsächlich mit Emotionen und schüren die Angst vor dem scheinbar Unbekannten“, erklärt Heinrich Meyer, Leitender Apotheker der Versandapotheke Sanicare und Vorstand des BVDVA. „Dabei wäre eine faktenbasierte Aufklärung wichtig“, betont er in einer Presseerklärung. Doch inwiefern wird sein Verband dem eigenen Anspruch gerecht?
Wie kommen die Umfragen zustande?
Nach Recherchen von DAZ.online sind Umfrageergebnisse des Branchenverbands Bitkom, auf die sich der BVDVA bezieht, nicht wirklich repräsentativ – auch DocMorris verwendet sie in seiner Kampagne. Bitkom errechnet aufgrund seiner online durchgeführten Erhebung, dass bislang 31 Millionen Deutsche im Internet Arzneimittel gekauft haben. Befragt wurden jedoch nur Menschen, die ohnehin online shoppen – und bereit sind, gegen Geld an der Erhebung teilzunehmen.
Doch aus derartigen Umfragen, die „fast nie repräsentativ seien“, abzuleiten, wie viele Millionen in welcher Altersgruppe online Medikamente einkaufen, sei „alles andere als sinnvoll“, betont der auf Methoden der empirischen Sozialforschung spezialisierte Soziologe Jörg Blasius von der Uni Bonn.
5 Kommentare
Wenig Ahnung, davon aber viel ... ergibt Kopfschmerzen ohne ...
von Christian Timme am 08.02.2017 um 11:57 Uhr
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Versandhandel
von Dr. Gert Schorn am 08.02.2017 um 10:28 Uhr
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Alles Bluff, es gibt DocMo überhaupt nicht.
von Christian Timme am 07.02.2017 um 20:15 Uhr
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"Gutachten"
von Bernd Küsgens am 07.02.2017 um 19:18 Uhr
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Überzeugung
von Frank ebert am 07.02.2017 um 18:46 Uhr
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