Eine Erkrankung gilt als selten, wenn in der EU weniger als
fünf von 10.000 Menschen von ihr betroffen sind. In den USA lautet die Definition:
Weniger als 200.000 US-Amerikaner sind erkrankt. Schätzungen zufolge sind
zwischen 27 und 36 Millionen Menschen in der EU von solchen „rare diseases“ betroffen, das entspricht 6 bis 8 Prozent der EU-Bevölkerung.
Allein in Deutschland sind es etwa vier Millionen. Die Zahl der
unterschiedlichen Krankheitsbilder wird auf fünf- bis achttausend geschätzt.
Etwa 80 Prozent davon sind genetisch bedingt, die Übrigen sind eine Folge von
Infektionen, Allergien oder Umweltbedingungen. Auch degenerative oder proliferative
Erkrankungen zählen dazu.
Bis die Diagnose gestellt wird, dauert es einer Analyse
zufolge im Schnitt sieben Jahre. Oft haben Betroffene eine regelrechte Odyssee hinter
sich, bis sie wissen, auf welche Krankheit ihre Symptome zurückzuführen sind. Zum einen sind die Symptome
in vielen Fällen recht unspezifisch, so kommt es zu vielen Fehldiagnosen und
überflüssigen Behandlungen. Zum anderen gibt es nur wenige Spezialisten. Je weniger
Patienten es gibt, die an einer Krankheit leiden, desto weniger weiß man über Ursachen,
Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
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