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Rezepturen und BtM-Abgabe
Bundestag beschließt höheres Apothekenhonorar
Grüne und ABDA begrüßen höheres Apothekenhonorar
Michael Hennrich, Arzneimittelexperte der Unionsfraktion, verteidigte das Gesetz bei seiner heutigen Debatte im Bundestag. Die Kritik am Pharmadialog, dass die Parlamentarier nicht teilnehmen durften, ist aus Hennrichs Sicht nicht wirklich berechtigt. Denn: „Mit der Streichung der Preisvertraulichkeit bei Arzneimitteln haben wir als Parlamentarier gezeigt, dass wir stark genug sind, unsere eigenen Ausrufezeichen zu setzen.“ Das Gesetz sei letztlich nicht nur „Politik für Big Pharma“, sondern auch für den Mittelstand. Hennrich begrüßte ausdrücklich, dass das AMVSG mehr Qualität in die Arzneimittelversorgung bringe. Ein Beispiel dafür sei das Praxis-Informationssystem für neue Arzneimittel.
Karl Lauterbach, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag, hob in seiner Rede hervor, dass die Regierungskoalition dafür gesorgt habe, dass die Preisvertraulichkeit aus dem Gesetz gestrichen wurde. „Geheimpreise gehören nicht in dieses Verfahren“, erklärte Lauterbach. Als einen „unerträglichen Zustand“ bezeichnete der SPD-Politiker die Lieferengpässe in Klinikapotheken. „Während in Apotheken fast alle Arzneimittel erhältlich sind, fehlen in Klinikapotheken gleich mehrere Medikamente regelmäßig.“ Dies sei ein unhaltbarer Zustand, der durch mehrere Neuregelungen im AMVSG aber „abgeschafft“ werde.
Schulz-Asche bezeichnet höheres Honorar als richtig
Die einzige Abgeordnete, die die Anpassung
des Apothekenhonorars explizit begrüßte, war Kordula Schulz-Asche von den Grünen. Die
Arzneimittelexpertin sagte, die Honorarerhöhung sei eine der wenigen „richtigen“
Maßnahmen im AMVSG. Ansonsten ließ sie kein gutes Haar an dem Gesetz. „Nach
zwei Jahren Pharmadialog so ein Gesetz vorzulegen, ist ein schlechter Scherz.“
Unter anderem kritisierte sie die Abschaffung der Zyto-Verträge. Sie mahnte an, „dass man bei einem Markt mit einem Umsatz von drei
Milliarden Euro pro Jahr, darauf achten muss, dass die Korruptionsanfälligkeit
wirklich ausgeschlossen ist.“
Die ABDA reagierte erfreut über den Beschluss des AMVSG. Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), erklärte dazu: „Das Herstellen von Rezepturen und die Dokumentation von Betäubungsmitteln gehören zu den wichtigsten Gemeinwohlpflichten der Apotheken. Sie können zwar nicht kostendeckend erbracht werden, aber für die Menschen vor Ort sind sie im Bedarfsfall unverzichtbar. Dass die Vergütung dieser Gemeinwohlaufgaben besser wird, stärkt die Arzneimittelversorgung in der Fläche insgesamt. Auch bei den Zytostatika hat die Politik den hohen Wert der wohnortnahen Versorgung und freien Apothekenwahl erkannt.“ Zum Verzicht auf die Impfstoff-Rabattverträge sagte Becker: „Wenn es gut läuft, dann haben wir zukünftig weniger Lieferengpässe bei Impfstoffen.“
3 Kommentare
Jubelperser an Meckertussi
von Karl Friedrich Müller am 10.03.2017 um 9:05 Uhr
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Meckertussi statt Jubelperser
von Christiane Patzelt am 09.03.2017 um 19:31 Uhr
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Jubel
von Karl Friedrich Müller am 09.03.2017 um 17:44 Uhr
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