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Modellprojekt
Münchener will Zentrum für Cannabis-Patienten gründen
Cerveny will „weg vom Joint“ – und Apotheker einbinden
Das geplante Zentrum soll neben der medizinischen Betreuung insbesondere auch der Kommunikation dienen – und Patienten einen geschützten Ort für die Behandlung mit Vaporizern oder E-Zigaretten bieten. Bislang sei auch der medizinische Cannabis-Gebrauch sehr vorurteilsbehaftet, sagt Cerveny. „Unsere Gesellschaft muss neu erlernen, mit Cannabis umzugehen“, sagt er – „weg vom Joint“.
Doch es gibt noch erhebliche Hürden für die Pläne. Eine Ärztin, mit der er für sein Therapiezentrum in Kontakt war, sei abgesprungen, da sie nicht als „Dr. Weed“ abgestempelt werden wollte. Jetzt habe er zwei Mitarbeiter im Team, zwei weitere seien in Vorbereitung. Hinzu kommt ein Professor der Technischen Universität München, der eine begleitende wissenschaftliche Studie durchführen werde – näheres hierzu will Cerveny auf einer Pressekonferenz in zwei Wochen bekanntgeben.
Welche Rolle haben Pharmazeuten?
Doch der Initiator des Projekts setzt auch auf die Expertise von Pharmazeuten. „Wir werden auf jeden Fall mit einem Apotheker zusammenarbeiten“, erklärt er. Aus Sicht von Cerveny würden die über Apotheken erhältlichen Cannabis-Sorten aber nicht ausreichen – Erfahrungen aus den USA oder Israel hätten gezeigt, dass Patienten ein breites Angebot zu Gute kommt. Über die geplante wissenschaftliche Studie will die Initiative aber auch eine Lizenz zum Forschungsanbau von Cannabis beantragen, oder weitere Sorten importieren.
Unklar bleibt jedoch zunächst, wie die genaue Zusammenarbeit mit dem Apotheker aussehen wird. Die Rezepte der Patienten zu sammeln und einmal täglich von einem Pharmazeuten beliefert zu bekommen, dürfte aufgrund der rechtlichen Lage bei Rezeptsammlungen kaum möglich sein. Außerdem könnte das im vergangenen Jahr verabschiedete Antikorruptionsgesetz die Zusammenarbeit der geplanten Arztpraxis mit einer Apotheke erheblich erschweren.
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