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Versandhandels-Konflikt
DAK-Chef bringt Bedarfsplanung für Landapotheken ins Spiel
Becker: Mit aller Kraft für das Rx-Versandverbot
DAV-Chef Fritz Becker stellte hingegen dar, dass die Apotheker was das Rx-Versandverbot betrifft, noch nicht die Hoffnung verloren hätten. „Wir kämpfen für die Gleichpreisigkeit, sie gibt allen Sicherheit: den Patienten, den Kassen und den Apothekern.“ Mit aller Kraft setze man sich dafür ein, dass das Versandverbot im morgigen Koalitionsausschuss beschlossen werde. Auf Nachfrage, wie es weitergehen solle, wenn der Ausschuss sich nicht auf das Verbot verständigt, erklärte Becker allerdings: „Dann gilt der Status quo: Die niederländischen Apotheken dürfen hierzulande Boni anbieten, für Anbieter in Deutschland gilt allerdings die Arzneimittelpreisverordnung.“
Gerade kleine Landapotheken in Gefahr
Becker unterstrich, dass selbst die kleinste Aufweichung der Preisbindung aus Sicht der Apotheker gefährlich sein könnte. „Natürlich werden bei einem 1-Euro-Bonus nicht sofort alle Apotheken sterben. Allerdings kommen genau die in Gefahr, die für die Versorgung wichtig sind, nämlich die kleinen Landapotheken“, prophezeite der DAV-Chef. Außerdem befürchte er eine Abwanderung zum Versandhandel – egal, wie hoch die Versender ihre Boni ansetzen könnten. „Ich komme aus einer Region, in der das Sparen wichtig ist. Die Leute würden sehr wahrscheinlich zum Versandhandel abwandern“, erklärte der gebürtige Baden-Württemberger. Becker stellte zudem ein Argument infrage, das die Krankenkassen für den Erhalt des Rx-Versandes in Feld führen: „Ich weiß nicht, was am Versandhandel so digital und modern sein soll. Schon vor Jahrzehnten haben wir aus Otto-Katalogen Bestellscheine ausgeschnitten und damit etwas bestellt.“
BVDVA-Chef Buse: „Jedes Verbot wird nicht halten”
Eine ganz andere Sicht auf die Dinge hat weiterhin BVDVA-Chef Christian Buse. Das Verbot sei momentan das „schlechteste aller Mittel“, weil der EuGH eindeutig entschieden habe, dass es in Deutschland „endlich“ auch einen Wettbewerb über den Preis geben müsse. „Jedes Verbot wird nicht halten“, sagte Buse. Als Antwort auf Beckers Attacke erklärte der Versandapotheken-Chef: „Herr Becker, ich lade Sie gerne herzlich zu uns ein. Dann können Sie sehen, mit welchem Digitalisierungsgrad wir arbeiten. Wir verwenden jetzt schon elektronische Medikationspläne, obwohl es diese flächendeckend noch gar nicht gibt.“
8 Kommentare
Bedarfsplanung auf dem Land?
von Andreas Grünebaum am 10.04.2017 um 20:41 Uhr
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Beitrag auf WDR 5
von Bernd Jas am 29.03.2017 um 8:13 Uhr
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Verlierersprache
von Ulrich Ströh am 28.03.2017 um 21:10 Uhr
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Aber Herr Buse...
von Marius am 28.03.2017 um 19:44 Uhr
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Gegen Urteil was machen?
von Pöppl Christian am 28.03.2017 um 18:54 Uhr
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Schäbig xxx
von Ratatosk am 28.03.2017 um 18:41 Uhr
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Bedarfsplanung
von Frank Zacharias am 28.03.2017 um 17:12 Uhr
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AW: Bedarfsplanung
von Pues am 28.03.2017 um 19:09 Uhr
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