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Arzneimittelfälschungen in der ARD
Geben Apotheker gefälschte Arzneimittel ab?
Konflikt zwischen ABDA und Pro Generika
Die ABDA wollte sich zu dem Beitrag nicht äußern. Eine Sprecherin verwies auf ein Faktenblatt, das die Interessenvertretung der Apotheker am gestrigen Mittwoch veröffentlicht hatte. Dort heißt es unter anderem, dass Apotheker Teil der legalen Lieferkette seien und ihre Arzneimittel nur von Großhändlern und Herstellern beziehen dürften. Außerdem seien die Pharmazeuten dazu verpflichtet, Fertigarzneimittel zu überprüfen. Und: Laut Arzneimittelgesetz würden auch die Apotheken selbst überprüft. In dem Papier wird auch über die Prüfungen der AMK berichtet. 2016 habe es beispielsweise 16 Verdachtsfälle gegeben, wobei sich keiner davon bestätigte.
Der Branchenverband Pro Generika reagierte gleich mit mehreren Veröffentlichungen auf den ARD-Themenabend. Auf einer Info-Grafik des Verbandes wird die Arzneimittel-Lieferkette abgebildet. Außerdem veröffentlichte Pro Generika einen Faktencheck auf der Internetseite des Verbandes. Darin geht der Verband mit den Recherchen hart ins Gericht. Unter anderem heißt es dass die Fälschungs-Problematik schon länger bekannt sei und dass der Generika-Verband schon vor längerer Zeit auf die Problematik mit der Produktionsstättenverlagerung hingewiesen habe. Pro Generika weist auch darauf hin, dass sich Patienten in den allermeisten Fällen ihr Präparat aufgrund der bestehenden Rabattverträge nicht aussuchen können. Auch die Behauptungen, dass eine „Profitgier“ und keine Transparenz im Markt vorherrschten, seien falsch.
Inzwischen hat sich zwischen Pro Generika und der ABDA ein kleiner Konflikt zu dieser Thematik entwickelt. Mit Bezug auf die untersuchten Verdachtsfälle der AMK teilte Pro Generika am gestrigen Mittwoch, also noch vor Ausstrahlung der Sendung, mit, dass es „null“ gefälschte Arzneimittel aus Apotheken in 2016 gegeben habe. Die ABDA widerspricht dieser Darstellung. Eine Sprecherin sagte gegenüber DAZ.online: „Eine solche Aussage wurde von Seiten der AMK nicht getätigt. Die AMK hat lediglich bestätigt, dass ihr im Jahr 2016 insgesamt 14 Verdachtsfälle vorgelegt wurden, von denen sich keiner als tatsächliche Fälschung erwiesen hat. Die AMK hat keine Einschätzung zur Häufigkeit von Fälschungen bei den insgesamt 1,4 Mrd. durch Apotheken abgegebenen Packungen abgegeben.“
4 Kommentare
Anreize
von Holger am 23.05.2017 um 8:26 Uhr
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AW: Anreize
von Clara am 25.05.2017 um 15:15 Uhr
Schmidt hat die Lieferketten wissentlich gebrochen
von Ratatosk am 19.05.2017 um 9:10 Uhr
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AMK, ZL, Apotheken ... bitte zur "Front" ...
von Christian Timme am 18.05.2017 um 14:07 Uhr
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